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6. Runder Tisch - Perspektiven unserer Jugend / NJL beantwortet Fragen und nimmt Anregungen auf Wenig Spielraum bei Schülerbeförderung

Von Arlette Krickau 03.11.2014, 02:09

Der "Runde Tisch - Perspektiven unserer Jugend" ist erneut zusammengekommen. Großes Thema erneut: Beförderung der Schüler durch den öffentlichen Nahverkehr.

Gommern l Abfahrtzeiten, Wartehäuschen, überfüllte Busse, Schüler im öffentlichen Nahverkehr - ein Thema, das weder die Schüler selbst, noch Eltern oder Lehrer loslässt.

Deshalb hatte der "Runde Tisch - Perspektiven unserer Jugend" Daniela Kramper von der NJL (Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land) eingeladen.

Vorweg stellte sie fest: "Jedes Jahr gehen bei uns Wünsche von den Schulen ein, die wir natürlich versuchen, im Fahrplan umzusetzen, allerdings kann nicht alles berücksichtigt werden." Immerhin redet Daniela Kramper von 36 Schulen im Landkreis, die von der NJL angefahren und die Busse also auch koordiniert werden müssen. Und das in einem finanziellen Rahmen, der durch die Gelder vom Kreis, Land und den Einnahmen durch die Fahrkarten gegeben ist.

Trotzdem gab es noch Anregungen, Fragen und Wünsche zu dem Thema NJL, zum Beispiel in Lübs. Drei Haltepunkte werden derzeit von der NJL vorgehalten, zwei davon sind sozusagen unbefestigt, ohne Überdachung oder ähnliches. Der Vorschlag aus der Runde: das alte Haltestellenhäuschen reaktivieren, was derzeit ohne Funktion ist. Damit müsste allerdings die Busrunde in Lübs anders herum gefahren werden. Vermutlich würde dann ein Haltepunkt wegfallen müssen. Außerdem hätte man dann die Problematik, dass das derzeit genutzte Haltestellenhäuschen von der falschen Seite angefahren werden würde. "Aber immer noch besser, als im Regen, bei Schneefall und Minustemperaturen ungeschützt zu stehen", argumentierte Arne Haberland, Stadtratsmitglied.

Bei einem Vor-Ort-Termin sollen jetzt Wendemöglichkeiten und Gegebenheiten geprüft werden, ob und wie die vorgeschlagene Variante umsetzbar wäre, sicherte Daniela Kramper zu.

Das Thema mit den Haltehäuschen auf der verkehrten Seite sei aber kein Einzelfall, konnten Schüler des Gymnasiums beisteuern. In Prödel am Friedhof und auch in Dornburg Ortsmitte bei der Feuerwehr, müsse man als Fahrgast die Straßenseite wechseln, um einzusteigen. "Vielleicht die Häuschen umsetzen oder neubauen", gingen die Gedanken laut durch den Raum. "Haltestellenhäuschen sind Gemeindesache. Und so ein Neubau kostet ab 8000 Euro aufwärts, das möchte ich zumindest in den Köpfen berücksichtigt wissen, ob der Haushaltslage", versuchte Bürgermeister Jens Hünerbein ein wenig zu bremsen.

Die Anregung von Gymnasiastin Marlene Schneider, dass nachmittags von den Dörfern der Gemeinde noch regelmäßige Linienbusse nach Gommern oder Richtung Magdeburg fahren könnten, musste die NJL-Vertreterin leider im Keim ersticken. "Wir haben dort einen Bedarfsbus, beziehungsweise einen Rufbus im Einsatz, um dort überhaupt eine Versorgung vorzuhalten. Es wohnen dort einfach zu wenige Menschen, und damit haben wir auch zu wenig Fahrgäste aus diesen Regionen", argumentierte sie.

Mit diesen Möglichkeiten hält die NJL im Vergleich zu anderen Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs noch mehr Mobilität vor als üblich, beziehungsweise als gefordert, bemerkte Kramper noch. Ernüchternd und enttäuschend für die Schüler, diese Klarstellung. "Von Spontanität bei Aktivitäten in der Freizeit kann eben nicht die Rede sein", bemerkte Marlene Schneider ein wenig enttäuscht, in Hinsicht auf die eine Stunde Vorplanzeit, die die NJL für einen Rufbus benötigt. "Naja, aber wir haben schon viele Radwege sehr gut ausgebaut - vielleicht sollte das eine Option zur spontanen Fortbewegung sein", versuchte Jens Hünerbein die Situation ein wenig aufzuhellen.

Ebenfalls sehr interessiert saß Thomas Dreher, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, am Tisch. Das Gymnasium hat einige Umstellungen vor, was die Zeiten und Dauer des Unterrichts betrifft. In diesem Zusammenhang wurde er hellhörig, was die Wunschliste der Schulen angeht. "Wir müssen also frühzeitig Kontakt zu Ihnen aufnehmen und Ihnen unsere Änderungen und damit verbundenen Wünsche äußern", vergewisserte er sich. Denn dass auch dann alle Schüler pünktlich zum Unterricht kommen und auch wieder nach Hause, ist natürlich eines der obersten Anliegen der Schulleitung. Hier nickte Kramper, doch auch hier könne sie - "wie schon gesagt" - nichts versprechen.