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Gommern rüstet 350 Laternen mit moderner Dimmtechnik aus / Mietkaufmodell erleichtert Finanzierung Das Stadtsäckel und die Umwelt im Blick

Von Manuela Langner 20.11.2014, 02:10

Bei der Modernisierung der Straßenbeleuchtung setzt die Einheitsgemeinde Gommern auf einen Mix aus Dimmtechnologie, LED und Reduzierung der Wattzahlen. In der Stadt wurden am Dienstagnachmittag 350 gedimmte Laternen offiziell in Betrieb gestellt.

Gommern/Zerbst l Etwa zehn Minuten dauert das Dimmen im Normalbetrieb. Am späten Dienstagnachmittag hatte Elektriker Michael Rustenbeck die richtige Technik parat, um den Anwesenden in viel kürzerer Zeit den Effekt vorzuführen. Um 67 Prozent werden die Laternen zwischen 22 und 5 Uhr gedimmt. Vom Standpunkt am Schaltkasten in der Dornburger Straße war kaum ein Unterschied zu erkennen, aber die Stromzange, die Michael Rustenbeck angelegt hatte, zeigte ganz deutlich den gesunkenen Strombedarf.

Aus Erfahrung mit anderen gedimmten Straßen konnte Ralf Kleinodt, Geschäftsführer der KD Elektroniksysteme Zerbst, berichten, dass direkte Anlieger wieder ihre eigene Hofbeleuchtung oder eine Lampe im Wohnzimmer einschalten mussten, wo früher die Staßenbeleuchtung genügend Helligkeit gespendet hatte.

"Die Stromkosten der Straßenbeleuchtung bilden einen relativ großen Posten in unserem Haushalt", sagte Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos). Mit der Modernisierung der Laternen will die Stadt Kosten sparen. Und weiß die positive Wirkung auf die Umwelt zu schätzen: Der CO2-Ausstoß verringert sich spürbar.

Für das jüngste Projekt, das rund 350 Laternen in der Rudolf-Breitscheid-Straße, Bahnhofstraße, Dornburger Straße und Max-Planck-Straße betrifft, bot sich die Dimmtechnologie wegen der Schmucklampenköpfe (in der Altstadt) an. Zudem konnte die Stadt ein Mietkaufmodell nutzen, musste also kein eigenes Geld in die Hand nehmen. Die Investition in Höhe von rund 50 000 Euro wird durch die ersparten Stromkosten finanziert. Nach etwa vier Jahren ist die Summe abbezahlt, dann kommt die Einsparung direkt dem städtischen Haushalt zugute.

Darüber hinaus hat Gommern mit der Dimmtechnik gute Erfahrungen gemacht. Aus dem Wohngebiet Pfingstwiese sind keinerlei Probleme bekannt.

Im Vorfeld der Umrüstung, die bereits seit Ende September in Betrieb ist, sind alle Laternen überprüft und wo notwendig die Leuchtmittel ausgetauscht worden. "An den Kreuzungen werden die Laternen nicht gedimmt", sagte Jens Hünerbein. Ihre Verkehrssicherungspflicht nehme die Stadt sehr ernst. Deshalb werde es auch in Gommern kein Abschalten kompletter Straßenzüge geben.

In den genannten Straßen leuchten die Lampen vom Einschalten bis 20 Uhr mit voller Helligkeit, bis 22 Uhr wird um 30 Prozent reduziert. "Das nimmt man aber kaum wahr", erklärte Elektriker Michael Rustenbeck.

Planer Reinhard Heinze hat für die Einheitsgemeinde ein Beleuchtungskonzept erarbeitet. Die Stadt prüft, welche weiteren Möglichkeiten bei den Straßenbeleuchtungen in den Ortsteilen bestehen. Wobei es beispielsweise in Menz oder Nedlitz schon Modernisierungen gegeben hat. Nach Auskunft von Jens Hünerbein setzt die Stadt dabei nicht auf die eine Lösung, sondern auf einen Mix aus LED, Dimmtechnik und Reduzierung der Wattzahl - je nachdem welche Variante für einen Abschnitt geeigneter ist.

"Die Dimmtechnik hat gegenüber LED den Vorteil, dass sich die Kosten schneller amortisieren", sagte Reinhard Heinze.