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Tierquälerei: Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren und Geldbußen bis zu 25000 Euro drohen Sorgen um Lostauer Katzen

Von Martin Anselm 29.12.2014, 01:06

In Lostau haben Unbekannte wiederholt Katzen vorsätzlich getötet - mit Tritten und Gift. Es sind Strafanzeigen erstattet worden.

Lostau l Aus Lostau berichten besorgte, der Volksstimme namentlich bekannte Tierfreunde über Tierquäler, die vor allem in Wohngebieten ihr Unwesen treiben. Während der eine Fall, bei dem ein Kater an den Folgen eines brutalen Tritts unter den Bauch zu Tode kam, schon ein Jahr zurückliegt, geschah ein weiterer erst vor einer Woche.Hier starb eine Katze an den Folgen einer Vergiftung.

Beide Fälle sind durch tierärztliche Diagnosen gesichert, ergaben Volksstimme-Recherchen. Dass die vergiftete Katze versehentlich Rattengift gefressen hat, schließen die Mediziner aus, da diese Gifte einen speziellen für Ratten bestimmten Lockstoff enthalten, der für Haustiere wenig attraktiv ist. Hier muss allerdings eine größere Menge an Giftstoffen von der Katze aufgenommen worden sein. Schon nach einigen Stunden waren Einblutungen in den Augen und im Rachenraum festzustellen und die Katze verstarb qualvoll innerhalb von 24 Stunden.

Über die Motive und Hintergründe der Katzenhasser kann nur spekuliert werden.

Strafanzeige erstattet, Labortests veranlasst

Tatsächlich kommt es in Deutschland immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Vogelliebhabern und Katzenhaltern und diese machen gerade auch vor dem nachbarlichen Gartenzaun nicht halt.

Tatsache ist aber auch, dass Katzen zwar ihrem natürlichen Jagdtrieb nachgehen aber mehrheitlich nur kranke oder verletzte Tiere fangen können. Gesunde Vögel sind zu aufmerksam und zu schnell für den freilaufenden Stubentiger.

Aber auch für die Vogelfreunde gibt es Möglichkeiten, die gefiederten Gesellen vor Angriffen zu schützen. Nistkästen sollen Katzensicher, mindestens zwei Meter über dem Boden an Fassaden oder frei hängenden Seitenästen mit steilen glatten Dächern angebracht werden. Auch Vogeltränke und Futterhäuschen sollten an übersichtlichen Stellen angebracht werden, damit sich Katzen nicht anpirschen und die Vögel rechtzeitig flüchten können.

Der Abstand zu Gebüschen sollte daher mindestens anderthalb Meter betragen. Naturnahe Gartengestaltung mit dichtem Gebüsch sind Biotope für Vögel und Kleintiere und bieten zudem gute Versteck- und Nistmöglichkeiten.

Katzenbesitzer sollten ihre Kater kastrieren lassen, die Männchen streunen dann weniger umher und die Sterilisierung von Katzenweibchen wirkt einer Bevölkerungsexplosion entgegen.

In den beiden Fällen der Tierquälerei in Lostau wurde Strafanzeige gestellt. Eine labortechnische Untersuchung wird in den nächsten Tagen ergeben, um welches Gift es sich hier gehandelt hat. Mit speziellen Untersuchungen lassen sich somit auch die Täter ermitteln und diese müssen mit empfindlichen Strafen rechnen.

Straftat in der deutschen Rechtsprechung

Im deutschen Recht wird Tierquälerei als Straftat eingestuft. Der Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor, wenn ein Tier mutwillig getötet oder gequält wird. Versuchte oder fahrlässige Tierquälerei sowie eine Tiermisshandlung werden als Ordnungswidrigkeiten eingestuft, die mit Geldbußen bis zu 25000 Euro geahndet werden. Die Tat kann zudem als Sachbeschädigung eingestuft werden, falls es sich um ein fremdes Tier handelt. Hier greift Paragraph 303 des Strafgesetzbuches.

Wirkliche Tierfreunde machen keine Unterschiede zwischen den vielfältigen Arten der Lebewesen. Selbst die Spinne in der Wohnung wird mit einem Glas eingefangen, um sie an die frische Luft zu setzten oder einfach dort belassen, um sie als natürlichen Jäger für Stechmücken und Fliegen zu nutzen.