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Verkehrsverbund Marego wertet Umfrage zur Mobilität aus / Für den Norden sollen Varianten entwickelt werden Busservice für Biederitz wird ausgebaut

Von Thomas Rauwald 31.12.2014, 02:19

Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs soll sich im kommenden Jahr für die Bewohner des nördlichen Bereiches von Biederitz verbessern. Das ist die Erkenntnis und die Schlussfolgerung aus einer Umfrage des Magdeburger Regionalverkehrsverbundes Marego bei den Einwohnern von Biederitz und Heyrothsberge.

Biederitz/Heyrothsberge l Marego-Angebotskoordinator Christopher Pätz und Pressesprecherin Jenny Schröder führten bei der Präsentation der Umfrageergebnisse in der Biederitzer Gemeindeverwaltung vor einigen Tagen aus, dass vor allem aus der Siedlung Wünsche zur Verbesserung des Busverkehrs geäußert wurden. Diesem Aufgabengebiet werde man sich im neuen Jahr zuwenden.

Dazu legten die beiden Marego-Vertreter auch eine grobe Zeitplanung vor. Im I. Quartal will der Verkehrsverbund mit seinen Partnern Maßnahmenvorschläge erarbeiten und mögliche Handlungsspielräume bei der Busline 708 (Burg-Gommern) abklären. Dann sollen die Kosten und die Fahrgastpotenziale der verschiedenen Varianten ermittelt werden. Im Juni werden die Entscheidungen über die Vorzugsvariante fallen und die Kosten geklärt. Vor dem Fahrplanwechsel im Herbst findet die Feinabstimmung statt.

In der Diskussionsrunde ist darauf hingewiesen worden, dass für die Planungen berücksichtigt werden sollte, dass am Naturfreundeweg ein neues Wohngebiet und eine Einrichtung für Altenpflege und altersgerechtem Wohnen gebaut wird. Dies könnte in der Linienführung des Busses als künftige Option bereits berücksichtigt werden.

Marego sieht keinen Bedarf für Verlängerung der L 51

Auf die Weiterführung der Buslinie 51 aus Magdeburg bis zum Biederitzer Bahnhof drang Bürgermeister Kay Gericke. Die Gemeinde habe in unmittelbarer Bahnhofsnähe ein Grundstück erworben, um dort eine Wendeschleife einzurichten. Einen Bedarf dazu sahen die Marego-Vertreter nicht. Wer mit dem Bus nach Magdeburg fahren wolle, nimmt den Bus. Wer mit der Bahn fährt, steigt im Bahnhof ein. Ein Umsteigepotenzial sei nicht erkennbar. Zudem müsste dann, weil sich die Fahrzeit verlängert, ein zweiter Bus angeschafft werden. Diese Kosten stünden nicht im vertretbaren Verhältnis zum Nutzungszuwachs. Eine Verlängerung der Fahrzeit bei Beibehaltung eines Busses sei ebenfalls problematisch, weil die jetzt halbstündige Taktung auf das Nahverkehrsnetz von Magdeburg (Umsteigeplatz Käseglocke) abgestimmt sei.

In den Monaten November und Dezember wurden per Fragebögen rund 3700 Einwohner von Biederitz und etwa 950 Bürger von Heyrothsberge über ihre Mobilitätsgewohnheiten und Fahrziele befragt.

Bestätigt wurde bei einem guten Rücklauf von rund 20 Prozent bei repräsentativer Altersverteilung, dass sich die wesentlichen Verkehrsströme Richtung Magdeburg (Arbeit, Ausbildung, Spezialschulen, Einkaufen) bewegen. Dazu werden alle Haltestellen genutzt. Fast 17 Prozent der Befragten nutzen das öffentliche Angebot oder fahren mit dem Rad zum Ziel. Der motorisierte Individualverkehr liegt dagegen bei über 60 Prozent. Bei den Schülern jedoch springt die ÖPNV-Nutzung einschließlich Fahrrad auf fast 58 Prozent.

Festgestellt wurde, dass ein Großteil der Einwohner sehr häufig nach Magdeburg fährt - nahezu 47 Prozent und über 20 Prozent mehrmals in der Woche.

Auf diese häufige Nutzung haben sich die Anbieter öffentlicher Verkehrsmittel (Bahn, Magdeburger Verkehrsbetrieb und Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land) eingestellt. Südlich des Biederitzer Bahnhofes sind die Nutzer weitgehend zufrieden.

Die Befragten konnten auf dem Umfragebogen auch Hinweise und Wünsche äußern. Hier steht die Verlängerung der Linie 51 bis zum Biederitzer Bahnhof an erster Stelle. Man wünscht sich außerdem eine Direktverbindung bis ins Magdeburger Zentrum und Angebotserweiterungen früh morgens, spät abends und in der Nacht sowie am Wochenende. Und: Das jetzt bestehende Angebot soll nicht gekürzt werden.