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Die Jugendabteilung der Parchauer Volkssolidarität beschenkt Jung und Alt, nicht nur im Dorf Sechs Damen mit Ideen und Talent

Von Falk Heidel 02.01.2015, 02:22

Sie sind keine Handwerker, sondern Künstler, die sich in Bescheidenheit üben. Bei den Handarbeitsdamen der Parchauer Volkssolidarität entstehen Präsente, die jederzeit Freude verbreiten.

Parchau l "Nein, wir stricken keine Anzüge für Straßenlaternen", erklärt Marina Ahlert. Dabei kann und will sie sich den Seitenhieb auf eine Aktion in der Kreisstadt nicht verkneifen. Marina Ahlert sitzt mitten in einer fröhlichen Runde mit Kaffee, Plätzchen und gedämpftem Licht im Parchauer Café Schaulies: "Das ist unsere Heimstätte, hier treffen wir uns regelmäßig, um zu arbeiten oder neue Projekte zu besprechen."

Bommelmützen, Schals, Kuscheltiere, flauschige Wohnzimmersocken, Geschenke mit Geheimfach oder Strickjacken: Es gibt nichts, was die Handarbeitsdamen nicht können. Kein Problem sind Handytaschen oder witzige Kissenbezüge.

Was passiert beim Stricken?

Es werden mit Fäden oder Garnen per Stricknadel Maschen erstellt. Diese Maschen ergeben dann nach zwei Stunden Arbeit eine Mütze. Oder einen Schal. Anders beim Häkeln: Im Unterschied zur glatten Stricknadel hat die Häkelnadel an der Spitze einen Haken. Mit Hilfe dieses Hakens kann man den Faden durch bereits gearbeitete Maschen ziehen und damit ein zusammenhängendes Maschengebilde erzeugen - und fertig ist der Topflappen.

Es gibt zwei gute Gründe, warum die Handarbeitsdamen in Parchau häufig die Nadeln kreuzen. "Wir sind eine prima Truppe. Wir können nicht nur Komplimente machen, sondern uns auch mal die Meinung sagen", erzählt Rosi Schaulies.

Elfriede Bringezu hat beim Häkeln eine flotte Hand. Sie gab sich redliche Mühe, dem Volksstimme-Reporter die Maschen-Akrobatik zu vermitteln, ohne Erfolg. Sie meint: "Die Faszination unseres Hobbys ist das Ergebnis. Eine solche Mütze ist ein Produkt aus Idee und Talent." Und: "In Bewegung sind die Finger und das Gehirn. Hinzu kommt die Geselligkeit."

Doch die Handarbeiterinnen stricken nicht einfach so. Den zweiten guten Grund erklärt Rosi Schaulies so: "Unsere Arbeiten dienen häufig karitativen Zwecken." Zuletzt profitierte die Parchauer Kindertagesstätte von den angefertigten Kinderschürzen. Gestrickt haben die Parchauerinnen aber auch schon Puppenkleider und andere Sachen für die Puppenstube.

Geschenke gibt es auch für die anderen Mitglieder der Parchauer Volkssolidarität, die immerhin 70 Mitglieder zählt. Die sechs Handarbeitsdamen sind die Jugendabteilung der Volkssolidarität. Rosi Schaulies: "Jetzt machen wir uns Gedanken um die Osterpräsente für unsere Mitglieder."