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Entfernung von Graffiti an öffentlichen Einrichtungen kostet Einheitsgemeinde 2000 Euro im Jahr Stadt geht gegen Schmierereien vor

Von Stephen Zechendorf 24.02.2015, 02:24

Die Stadt Möckern will Schmierereien an öffentlichen Einrichtungen nicht hinnehmen. Der Bolzplatz im Bereich Waldstraße/Hohenziatzer Weg bekam daher unlängst einen neuen Anstrich.

Möckern l "Wir wollen etwas gegen Graffiti tun", sagt Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly, kurz nachdem er angeordnet hatte, die zahlreichen Schmierereien an dem Bolzplatz mit blauer Farbe zu überstreichen. "Das war die größte Aktion, die wir bisher machen mussten", sagt von Holly. Im gesamten Stadtgebiet hatte der Stadtchef in der jüngeren Vergangenheit illegal angefertigte Schriftzüge entfernen lassen - von Schaltkästen, Wänden, Spielgeräten. Jährlich entstehen der Stadt etwa 2000 Euro Kosten dafür. Die jüngste Streichaktion am Bolzplatz treibt die Kosten für 2015 in die Höhe.

"Wir haben das an dieser Stelle lange gedultet, auch weil es sich ja um eine Anlage für Jugendliche handelt. Aber zuletzt wurden die hier lesbaren Sprüche aggressiver", sagt von Holly. "Wir haben das wahrscheinlich zu lange geduldet. Die Sprüche richten sich etwa gegen Ordnungshüter und Fußballclubs, die nicht FCM heißen. "Wer sich an dieser Wand künstlerisch betätigen möchte, der kann sich gerne melden, dann treffen wir entsprechende Vereinbarungen", schlägt Stadtchef von Holly vor.

In der jüngeren Vergangenheit gab es einen regelrechten "Schmierzug" durch den Landkreis, hat Möckerns Bürgermeister festgestellt. Daraufhin wollte er gemeinschaftlich mit weiteren Betroffenen - etwa der Telekom, der Deutschen Bahn AG und dem Abwasserzweckverband - Gegenmaßnahmen ergreifen: "Wehret den Anfängen", sagt von Holly und bittet alle Bürger, solche Schmierereien zu melden, damit sie zeitnah beseitigt werden können. "Es wäre schön, wenn Zeugen sich auch melden, wenn sie Hinweise zu Tätern geben geben können", so der Stadtoberste.

Blau als Überstreichfarbe wählte Frank von Holly nicht ohne Grund. Er sieht es als Kompromiss und Entgegenkommen für die Verfasser der Graffiti, die offensichtlich dem Magdeburger Fußballclub mit seinen Vereinsfarben Blau und Weiß zugetan sind.