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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft organisiert für Dienstag Busfahrt nach Leipzig Lehrer holen zum nächsten Streik aus

Von Franziska Ellrich 20.03.2015, 02:28

Burg/Genthin l Der Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ingo Doßmann hat nicht viele Worte für die jüngste Tarifrunde zwischen GEW und Arbeitgeber übrig: "Ich bin gefrustet." Weil der Arbeitgeber, im Fall der Lehrkräfte die einzelnen Bundesländer, zum dritten Mal nicht verstanden habe, ein Angebot vorzulegen, würden die Lehrer sich nicht ernst genommen und veralbert fühlen.

Die Gewerkschaft fordert, dass die monatlichen Entgelte um 5,5 Prozent steigen und die Lehrkräfte durch einen Tarifvertrag gerecht eingruppiert werden. Vor allem will die GEW keinen Einschnitt bei der Zusatzversorgung akzeptieren. Und genau die haben die Arbeitgebervertreter verlangt, bevor sie ein Angebot für eine Gehaltserhöhung vorlegen wollen.

In punkto Entgelt habe man auch in der dritten Tarifrunde keinen Vorschlag gemacht, sagt Doßmann. Und die "kleinen Änderungen, die es bei der Eingruppierung" geben sollte, seien rein kosmetisch - "und weit weg von unseren Vorstellungen", macht der Kreisvorsitzende klar. Deswegen kündigt Doßmann für kommenden Dienstag, 24. März, einen erneuten ganztägigen Streik für Sachsen-Anhalt an.

Die GEW organisiert einen Bustransfer für die Kundgebung in Leipzig. Dort wollen sich die Lehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zum Streik treffen. Dass es wie beim Warnstreik vor einer Woche wieder eine Notversorgung an den Schulen geben wird, davon geht Doßmann aus.

Informationsbriefe für die Eltern kann der Genthiner Schulleiter diesmal jedoch nicht über die Schulen verteilen lassen. Das hat das Landesschulamt untersagt. Auf die Frage, ob man bei so einem Streik auch an die Schüler denke, macht Doßmann deutlich: "Die Schüler sind uns nicht egal, aber gerade erleben sie Sozialkunde hautnah - was es bedeutet, wenn Arbeitnehmer versuchen müssen, ihre Interessen durchzusetzen."