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Wahlkrimi in der Einheitsgemeinde Möckern: Kopf-an-Kopf-Rennen endet zugunsten des Amtsinhabers Frank von Holly bleibt Bürgermeister

Von Stephen Zechendorf 23.03.2015, 02:33

Frank von Holly bleibt auch für die kommenden sieben Jahre hauptamtlicher Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Möckern. 51,3 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme für den Kandidaten der CDU ab. Der Herausforderer Bernd Wünschmann erhielt 48,7 Prozent der Stimmen.

Möckern l Es war ein Kopf-an-Kopfrennen, das erst mit der Auszählung der Briefwahl entschieden wurde. Bereits kurz nach 18 Uhr zeichnete sich ab, dass die Wahlbeteiligung in den beiden großen Ortschaften Möckern und Loburg wahlentscheidend werden würde. Um 18.20 Uhr deutete sich noch eine etwas deutlichere Tendenz zu Gunsten des Amtsinhabers Frank von Holly an: die beiden Balken, die Wahlleiter Holger Maier ins Netz stellte, zeigten 60 Prozent der Stimmen für Frank von Holly an. Da waren 21 Wahllokale ausgezählt.

Frank von Holly überrascht von knappem Ergebnis

Dann wechselten die Balkenhöhen. Als nur noch die beiden Möckeraner Wahllokale und das Briefwahllokal fehlten, lag dann Bernd Wünschmann mit immerhin 58,1 Prozent in Führung. Fest stand das vorläufige, wenngleich noch nicht amtliche endgültige Wahlergebnis dann um 19.59 Uhr: Frank von Holly kann mit einer hauchdünnen Mehrheit seine Arbeit als Stadtbürgermeister weitermachen.

Der Wahlsieger, der in der Möckeraner Gaststätte "Schwarzer Adler" zur Wahlparty geladen hatte, sagte nach Bekanntwerden des Endergebnisses: "Es ist ein wirklich überraschendes Resultat. Dass es kanpper wird als vor sieben Jahren, hätte ich nie gedacht." Zu dem schlechten Abschneiden in einigen Ortschaften sagte der Bürgermeister: "Wir dürfen nicht erwarten, dass wir da, wo wir am meisten getan haben, auch das beste Ergebnis erhalten. Wir werden aber auch weiterhin dort tätig werden, wo es am nötigsten ist."

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Markus Kurze war bei der Feier in Möckern dabei: "Die bürgerliche Mehrheit hat sich durchgesetzt, aber es ist schon deutlich, wenn sich andere Parteien zusammengefunden haben. Ich freue mich auf die nächsten sieben Jahre, es gibt noch viel zu tun."

Enttäuschung ist groß

Knisternde Spannung herrschte gestern abend auch bei der Wählergemeinschaft "Fläming" mit ihrem Kandidaten Bernd Wünschmann. Mehr als 30 Mitglieder und Sympathisanten hatten sich in der Gaststätte "Zum Fläming" in Lübars eingefunden und fieberten dem Wahlergebnis gemeinsam an einer großen Leinwand entgegen.

Dabei durchlebten sie ein Wechselbad der Gefühle. Dem zwischenzeitlichen Jubel bei eigener Führung stand am Ende die äußerst knappe Niederlage gegenüber. Die Enttäuschung war groß. Bernd Wünschmann: "Schade. Es tut mir leid, dass es nicht gereicht hat. Die Chancen für einen Sieg waren da. Ich gratuliere dem Wahlsieger und danke allen, die mich unterstützt haben." Er gab all denen, die den Amtsinhaber wiedergewählt haben mit auf den Weg, "sich in den nächsten Jahren nicht aufzuregen, wenn keine Änderungen kommen".

Das sagt die Statistik

Für den Vorsitzenden des SPD-Kreisverbandes, Matthias Graner, zeigt das Wahlergebnis, dass "die Einheitsgemeinde Möckern tief gespalten ist. Der Bürgermeister hat es nicht geschafft, Möckern zu einer einheitlichen Einheitsgemeinde zu formen. Da hat er noch viel zu tun." Nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr begann die Auszählung der Stimmen.

]}Die Auszählung verlief zügig, angesichts der nur zwei Kandidaten. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent und damit fast identisch mit Bürgermeisterwahlen des Jahres 2008. Damals hatte der CDU-Kandidat Frank von Holly 53,69 Prozent Stimmen auf sich vereinigen können.

Insgesamt waren 210 ehrenamtliche Wahlhelfer in den 29 Wahllokalen der Einheitsgemeinde damit beschäftigt, einen reibungslosen Wahlablauf zu gewährleisten. In den beiden großen Ortschaften Möckern und Loburg hatte es je zwei Wahllokale gegeben. Im Rathaus von Möckern hatte der Stadtwahlleiter Holger Maier ein Briefwahlbüro einrichten lassen. Von den 11 628 wahlberechtigten Personen hatten 600 (fünf Prozent) einen Antrag auf Briefwahl gestellt.

Offizieller Start der neuen Bürgermeisterperiode für Frank von Holly ist am 8. Juli.

Wie die Stimmenverteilung in den einzelnen Ortschaften ausgefallen ist, lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Volksstimme.