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Prof. Keitel berichtet über jüngste Aktivitäten der Medizinhistorischen Sammlung Vogelsang Unermüdlich für die Forschung im Einsatz

Von Manuela Langner 07.04.2015, 03:24

Das Archiv der Medizinhistorischen Sammlung Gommern-Vogelsang e.V. ist im vergangenen Jahr wieder ein Stück gewachsen. In den nächsten Monaten soll eine engere Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie angestrebt werden.

Vogelsang l Von Istanbul bis Paris hat Prof. Dr. Wolfgang Keitel gemeinsam mit seiner Frau im vorigen Jahr auf Reisen Werbung für die Medizinhistorische Sammlung Gommern-Vogelsang gemacht.In der französischen Hauptstadt besuchten sie das Rheumazentrum Viggo Peterson. "Dafür musste ich meine letzten Französisch-Kenntnisse zusammenkratzen", sagte er mit einem Augenzwinkern auf der Mitgliederversammlung in den Vereinsräumen auf dem Gelände der Helios Fachklinik Vogelsang.

Durch die Medizinhistorische Sammlung in Vogelsang führte er wieder zahlreiche Besuchergruppen, darunter Fachpublikum wie Mediziner und Mitarbeiter der Arzneimittelbranche.

Sowohl die Ausstellungen in Dannigkow als auch im Technikmuseum Magdeburg anlässlich des 100. Jahrestages des Beginn des Ersten Weltkrieges unterstützte Prof. Keitel mit verschiedenen Leihgaben, damit gezeigt werden konnte, wie vor 100 Jahren der Sanitätsdienst funktionierte.

Andererseits wurde auch die Sammlung unterstützt. So stellte ein ehemaliger Orthopädiemechaniker Musterarbeiten aus seiner früheren Werkstatt zur Verfügung, für die eine neue Vitrine in der Ausstellung platziert wurde.

Der 60. Jahrestag zur Gründung der Medizinischen Akademie in Magdeburg ließ Dr. Heinrich Unverricht stärker in den Mittelpunkt rücken. Gemeinsam mit dem Medizinhistoriker Dr. Horst-Peter Wolff klärte Prof. Keitel die Geschichte des rheumatologischen Krankheitsbildes der Poly-Dermatomyositis, zu deren Erstbeschreibern neben Prof. Wagner aus Leipzig Dr. Heinrich Unverricht, erster Direktor am Sudenburger Krankenhaus, gehörte. "Das ist eine Erkrankung, die ganz selten ist", sagte Prof. Keitel und schilderte einen Fall, der für die Patientin glücklich ausgegangen ist.

Zusätzlich zum Jahrestag der Medizinischen Akademie feierten die Pfeifferschen Stiftungen ihr 125-jähriges Bestehen. Die Jubiläen halfen der Sammlung Vogelsang, ihr historisches Material zu beiden Einrichtungen zu erweitern.

Prof. Keitel wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass er gern die Fritz-Schilling-Sammlung, die in Vogelsang restlos ausgewertet ist, nach Berlin abgeben würde, um Platz für die Bücher zu bekommen, die noch in Kisten gestapelt sind. Nach der Wahl eines neuen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie erhofft er sich eine engere Zusammenarbeit. Seinen Besuch in Vogelsang habe der neue Präsident für dieses Jahr schon angekündigt.

Rüdiger Koch, der ehemalige Kulturbeigeordnete der Stadt Magdeburg, stellte nach seinem Besuch in Vogelsang den Kontakt zum Magdeburger Stadtarchiv her. Deren Leiterin Dr. Maren Ballerstedt wird in wenigen Tagen nach Vogelsang kommen, um mit Prof. Keitel über eine engere Zusammenarbeit zu sprechen.

Die Mitglieder der Medizinhistorischen Sammlung Gommern-Vogelsang zollten dem 83-jährigen Professor für seine unermüdliche Arbeit Respekt und Anerkennung. "Das ist der interessanteste Abschnitt meines Lebens", erwiderte er. Täglich verbringt er mehrere Stunden in der Sammlung. Er ist auch der Ansprechpartner für Interessenten, die sich die Medizinhistorische Sammlung auf dem Gelände der Helios Fachklinik Vogelsang ansehen möchten.