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Abgestufte Kreisstraße 1216 soll mit Hilfe von Fördergeldern der EU und Eigenmitteln saniert werden Wann werden die Löcher gestopft?

Von Thomas Rauwald 10.04.2015, 03:14

2009 hat der Landkreis Jerichower Land beim Landesverwaltungsamt die Abstufung der Kreisstraße 1216 zwischen Körbelitz und Gerwisch zu einer Gemeindestraße beantragt. Bis heute ist die uralte Pflasterstraße in jenem desolaten Zustand, in dem sie dereinst nicht hätte an die damaligen Gemeinden Körbelitz und Gerwisch übertragen werden dürfen.

Körbelitz/Gerwisch l Das bringt seitdem vor allem die älteren Einwohner von Körbelitz auf die Palme, die mit dem Rad auf kürzestem Weg nach Gerwisch zur Sparkasse, zum Arzt, zum Supermarkt, zum Fleischer, zum Bäcker, zur Apotheke fahren, wie der Körbelitzer Helmut Koltermann weiß.

Teilweise ist die Pflasterstraße, über die zu DDR-Zeiten Tausende Panzer gerattert sind, vor Jahren mit Asphalt ausgebessert worden. Doch der trägt nun unzählige tiefe, gefährliche Löcher: höchste Sturzgefahr für die Radler!

Verkehrsrechtlich geht die Abstufung der Straße in Ordnung. Dagegen zu klagen, wäre unsinnig gewesen. Doch der Landkreis hat es unterlassen, die Straße zuvor in einen anständigen Zustand zu versetzen, was straßenrechtlich eine Voraussetzung zur Abstufung ist. Diese Kosten hat er sich gespart und die Unterhaltung und Sicherung der Trasse den inzwischen gebildeten Gemeinden Möser und Biederitz aufgebürdet, wohl wissend, dass dazu die kleinen Kommunen nicht in der Lage sind. Für den Möseraner Gemeindebürgermeister ist diese Art des Umgangs miteinander indiskutabel. "Das ist keine Zusammenarbeit auf Augenhöhe."

Die Biederitzer Gemeindeverwaltung nahm das Heft des Handelns in die Hand, klagte gegen den Umstand, dass der Landkreis die Straße zuvor nicht in Ordnung gebracht hatte. Und bekam vor dem Verwaltungsgericht Magdeburg Recht. 200 000 Euro muss der Landkreis an Biederitz zahlen. Davon wird der bebaute Abschnitt der Straße (Körbelitzer Weg) grundhaft saniert.

Und der Rest der Trasse? Eine Anfrage an den Landkreis, ob er seiner damals nicht eingehaltenen Einstandspflicht nachträglich noch nachkommen und die Straße sanieren oder sich wesentlich an einer Erneuerung beteiligen wird, ist seit dem 24. März unbeantwortet.

So bleibt den beiden kleinen Kommunen Möser und Biederitz trotz klammer Kassen nichts weiter übrig, als in die Hände zu spucken. Derweil scheint eine Lösung auch schon in Aussicht gestellt. Bürgermeister Bernd Köppen sagt, man sei mit Biederitz übereingekommen, diese alte Pflasterstraße im Zuge des überörtlichen Wegebaus über das europäische Förderprogramm Leader als 3,50 Meter breite Asphalt- trasse auszubauen. Natürlich müssen die Gemeinden für die Kofinanzierung aufkommen. Bernd Köppen hofft, dass 2016/17 der Verkehr auf dem Asphalt rollen könnte.