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Polizei kann vier dringend Tatverdächtige in Heyrothsberge stellen / Gängige Masche in ganz Deutschland Anwohner vereiteln Betrugsversuche

Von Thomas Rauwald 15.05.2015, 03:20

Durch Mithilfe aufmerksamer Bürger wurden in Heyrothsberge mehrere Betrugsversuche vereitelt. Die Polizei konnte die Täter stellen.

Heyrothsberge l Anwohner eines Mehrfamilienhauses in der Berliner Straße hatten kürzlich festgestellt, dass an einen nicht vergebenen Briefkasten und am dazugehörigen Klingelschild plötzlich der Name Franz Bergmann angebracht war.

Eine Überprüfung des Briefkastens ergab, dass im Inneren mehrere Paketbenachrichtigungen und ein Brief mit einer SIM-Karte lagen.

Nach der Rücksprache mit dem Vermieter stand fest: Die noch freistehende Wohnung ist nicht vermietet. Auch der Name Bergmann war nicht bekannt. Somit war klar, dass die Anschrift und der Briefkasten zum Zwecke des Betruges durch Unbekannte genutzt werden sollten.

Die Postfiliale in Biederitz wurde vorsorglich durch Polizeibeamte von dem Fall in Kenntnis gesetzt.

Am Nachmittag des Tages, an dem die neue "Nutzung" des Briefkastens bemerkt worden war, wurde die Polizei über einen unbekannten Mann informiert, der die Unterlagen aus dem besagten Briefkasten herausgeholt hatte. Auf einem sich in der Nähe befindlichen Supermarktparkplatz stellten die zwischenzeitlich herbeigerufenen Regionalbereichsbeamten der Gemeinde Biederitz, die Polizeihauptkommissare Mario Gruba und Harry Schäfer, vier Personen an einem Auto fest. Von den vier Männern im Alter von 20, 22, 23 und 32 Jahren waren zwei der Polizei bereits wegen Warenbetruges bekannt.

Polizeihauptkommissar Gruba sagt, dass der Trick mit den Hausbriefkästen aus ganz Deutschland bekannt ist. Die Betrüger gehen sogar so weit, selbst manipulierte Paketbenachrichtigungszettel durch die Post in Betrieb befindliche Kästen gelangen zu lassen und sie dann aus den Kästen zu fingern.

In dem Fahrzeug der vier dringend Tatverdächtigen von Heyrothsberge wurden zwei neue hochwertige Mobiltelefone aufgefunden und sichergestellt, bestätigt der Polizeihauptkommissar. Für die Paketbenachrichtigungen hätten die Tatverdächtigen noch drei weitere Mobiltelefone rechtswidrig erlangt.

Nach den kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

Die Männer, die aus Benin (Afrika) stammen und in unterschiedlichen Landkreisen in Sachsen Anhalt wohnhaft sind, haben sich nun wegen Warenbetruges im Zuge eines Ermittlungsverfahrens zu verantworten.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Durch die Aufmerksamkeit der Anwohner und die schnelle Information der Polizei konnten letztendlich mehrere Betrugshandlungen verhindert werden.

In den Medien ist vor der Masche mit unbenutzen Hausbriefkästen in der Vergangenheit einschlägig aufmerksam gemacht worden.