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Landesbetrieb und Planungsbüro stellen aktuellen Stand der Deichbauplanung für Gerwisch vor Deich ist 80 Zentimeter höher als Flut 2013

Von Thomas Rauwald 22.05.2015, 03:17

Der neue Deich für Gerwisch wird noch höher, als noch vor einem halben Jahr bei einer ersten Informationsveranstaltung in Gerwisch verkündet worden war. 13 Zentimeter kommen noch drauf.

Gerwisch l Mit einer guten Informationspolitik halten Ronald Günther vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) und Rainer Fiedler vom Ingenieurbüro Wetzel Fiedler Gommern die Gerwischer über den Stand der Planungen auf dem aktuellen Stand. Kürzlich hatte im Feuerwehr-Schulungsraum eine weitere Informationsveranstaltung statt gefunden, nachdem bereits Ende des Jahres ausführliche Informationen über die Bauausführung an den Mann gebracht worden waren. Die bedeutungsvollste Neuigkeit war jüngst ganz sicher, dass der Deich nun eine durchgängige Höhe von 47,08 über Normalnull (heute müDHHN) haben wird. Der jetzt vorhandene Deich liegt bei zirka 46,30 müDHHN. Somit, und jetzt wird die Dimension vorstellbar, wird der neue Gerwischer Deich 80 Zentimeter über dem Hochwasser von 2013 liegen. Das ist für die Gerwischer ein sehr gutes Gefühl. Der Deich, darauf weist Ortsbürgermeisterin Karla Michalski immer wieder hin, ist nicht nur ein Deich für das besonders gefährdeten Wohngebiet Domblick, sondern er ist ein Schutz für den ganzen Ort.

Mit der neuen Höhe steigt natürlich auch die Menge des benötigten Materials. Experten haben überschlagen, dass es sich um rund 60 000 bis 70 000 Kubikmeter handeln wird, die zu bewegen sind. Davon werden rund 25 000 bis 30 000 neu angeliefert, was etwa 2000 bis 2500 Lkw-Fahrten sind. Es wird also lebhaft auf den Baustraßen. Die Baustelle soll über die August-Bebel-Straße und den Biederitzer Weg angefahren werden. Doch konkrete Festlegungen gibt es noch nicht. Besonders für den schmalen Biederitzer Weg wird noch an Alternativen gearbeitet.

Generell gilt, dass überall an den Zufahrtsstrecken Beweissicherungen vorgenommen werden. Alle entstandenen Schäden können und müssen dann behoben werden. Das Tempo soll auf 20 Kilometer pro Stunde gedrosselt werden.

Natürlich hatte die rund 50 erschienenen Bürger die Frage nach dem Baubeginn ganz besonders interessiert. Roland Günther nannte hier zaghaft den September, ohne eine Garantie darauf zu geben. "Ich will ihnen hier nicht die Taschen vollhauen." Der Fortschritt sei von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem auch von der Schnelligkeit der Behörden, Ämter und Institutionen, die im Zuge des Planungsverfahrens ihre Positionen zum Bauprojekt äußern dürfen und müssen. Insgesamt sind das 19 so genannte Träger öffentlicher Belange.

Fest steht jedoch jetzt schon, dass im Bereich des Schöpfwerkes, das bereits erneuert worden ist, eine 20-kV-Leitung umverlegt werden muss. Auf vereinbarten Flächen werden archäologische Untersuchungen durchgeführt, an der Bahnlinie sind besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.