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Logistikbataillon 171 betreibt Service-Station für eine Verlegeübung / 300 Soldaten aufgenommen 120 Fahrzeuge für Nato-Übung halten in Burg

Von Tobias Dachenhausen 13.06.2015, 03:21

Auf ihrem Weg ins polnische Zagan durchliefen im Rahmen der Nato-Übung "Noble Jump" bislang rund 290 Soldaten aus Belgien, den Niederlanden sowie dem deutsch-niederländischen Korps aus Münster mit 120 Fahrzeugen die Kaserne in Burg. Am späten Donnerstagabend kam der letzte Konvoi.

Burg l Die Wache am Eingang der Burger Clausewitz-Kaserne hatte am Donnerstag eine Menge zu tun. An der Schranke hielten 48 Fahrzeuge mit 117 Soldaten aus Belgien und den Niederlanden, die auf dem Weg zu einer Verlegeübung der Nato nach Polen waren. Der letzte Konvoi traf gegen 21 Uhr ein. In Burg machten sie über Nacht eine Zwischenstation und brachen gestern in den frühen Morgenstunden wieder auf. Zwischen dem 28. Mai und dem 12. Juni durchliefen dann insgesamt 290 Soldaten mit 120 Fahrzeugen auf ihrem Weg nach Zagan die Burger Kaserne.

In dem eigens für die Übung eingerichteten "Convoi Support Center" erhielten die Marschgruppen alle logistischen Unterstützungen, um für die restlichen, rund 300 Kilometer Wegstrecke nach Polen gerüstet zu sein.

Neben der Bereitstellung von Betriebs- und Kraftstoffen mittels der standorteigenen Tankstelle und der Verpflegung der Soldaten durch die Truppenküche wurden den Marschteilnehmern auch Unterkünfte in der Kaserne bereitgestellt, um die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten für die Kraftfahrer zu gewährleisten.

"Unterstützungsleistungen dieser Art gehören für uns als Logistikbataillon zu den Kernaufgaben. Sowohl im Inland als auch in den Einsatzgebieten weltweit sind wir in der Lage, solche Servicepunkte für Marschkolonnen, je nach den Anforderungen der Bedarfsträger, einzurichten", sagt Major Tony Kynast, verantwortlicher Projektstabsoffizier des Logistikbataillons. "Daher sind die Vorbereitungen und der tatsächliche Betrieb solcher Stationen natürlich auch gleichzeitig stetiges Training und Übung auf die verschiedensten Einsatzverpflichtungen, an denen wir uns regelmäßig beteiligen", erklärte Major Kynast.

"Die Organisation vor Ort ist wirklich fabelhaft", sagte Adjudant Dennis Jansen, vom niederländischen Logistikkommando. "Wir wurden überaus freundschaftlich und hilfsbereit aufgenommen. Die Vorbereitung und Durchführung war wirklich professionell", so Jansen, der als Verbindungselement für die Unterstützung und den Transport im jeweiligen Gastgeberland verantwortlich ist.

2100 Soldaten aus neun Nationen bei "Noble Jump"

"Noble Jump" ist der niederländische, norwegische und deutsche Übungsanteil an der Testphase der "Speerspitze" der Nato. Insgesamt beteiligen sich etwa 2100 Soldaten mit 440 Rad- und 65 Kettenfahrzeugen aus neun Nationen an der Verlegeübung. Die Bundeswehr nimmt mit knapp 350 Soldaten, 20 Ketten- und 80 Radfahrzeugen des Panzergrenadierbataillons aus Marienberg (Sachsen) an der Übung teil.

Beim Nato-Gipfel in Wales im September 2014 hatten die Staats- und Regierungschefs beschlossen, eine streitkraftgemäße Nato-Response Force-Einheit mit einem hohen Bereitschaftsgrad aufzustellen. Diese soll innerhalb weniger Tage in Marsch gesetzt werden können, um auf bestimmte Herausforderungen reagieren zu können. "Die Verlegung der deutschen Kräfte nach Polen erfolgt vom Truppenübungsplatz Bergen im Straßenmarsch, per Eisenbahn und im Lufttransport", erklärt Jens Albrecht, Pressesprecher des Burger Logistikbataillons.

Nach Abschluss der Übung in Polen werden die Marschkolonnen auf ihrer Rückreise Ende Juni erneut am Standort Burg erwartet.