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Einjähriges Dienstjubiläum Gommeraner RBBs sind Erfolgsmodell

Viel Lob, keine Kritik gab es für die beiden Regionalbereichsbeamten
(RBB) der Polizei in Gommern zum einjährigen Dienstjubiläum.

Von Manuela Langner 02.07.2015, 18:52

Gommern l Besorgt wandte sich Kariths Ortsbürgermeister Jörg-Ronald Lichtblau in dieser Woche an die RBBs. Durch Pöthen "flögen" die Autofahrer durch. "Einen Tag später kontrollierten wir in der Ortsdurchfahrt, und er hat recht", sagte Rüdiger Ebeling, der gemeinsam mit Karsten Dannemann seit 1. Juli 2014 Regionalbereichsbeamter der Polizei in Gommern ist. 70 km/h seien bei der Geschwindigkeitskontrolle in Pöthen nicht selten gewesen. Das bedeutet: Die Polizei wird dort jetzt häufiger messen.

Diesen engen Kontakt, ob zu den Bürgern, zur Verwaltung oder den Kommunalpolitikern, ist ein Merkmal, das die RBBs so an ihrer Arbeit mögen. Als sie vor einem Jahr als erste RBBs überhaupt ihren Dienst begannen, war das Gehweg-Radeln das erste Problem, das sie sich vornahmen. Die "alte Aussage, in Gommern dürfen Radfahrer auf den Gehwegen fahren", mit der auch Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch konfrontiert (und irritiert) wurde, war nicht einfach aus den Köpfen zu bekommen.

Inzwischen hat die Stadt Gommern dort, wo es möglich war, Radwege ausgeschildert, und die Bereitschaft, die Fahrbahn zu benutzen, ist unter den Radlern größer geworden.

"Die Park- und Verkehrssituation an der Grundschule hat sich erheblich entschärft", stellte Bürgermeister Jens Hünerbein zufrieden fest. Mit der Schulwegkontrolle beginnen Karsten Dannemann und Rüdiger Ebeling fast jeden Arbeitstag.

Dabei geht es zum einen darum, dass die Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, die Verkehrsregeln am Weinberg einhalten, und zum anderen um das gute Verhältnis zu den Kindern und Jugendlichen (am Schulzentrum) - nicht "böser Bulle", sondern "dein Freund und Helfer" wollen sie sein. Deshalb hören sie es auch gar nicht gern, wenn Eltern ihren Kindern drohen, die Polizisten würden sie mitnehmen, sollten sie nicht artig sein. "Sie sollen keine Angst vor uns haben, sondern wissen, dass sie sich an uns wenden können, wenn sie Hilfe brauchen", erklärte Rüdiger Ebeling.

"Was Negatives habe ich nicht", sagte Christian Fenderl, Leiter des Polizeireviers Jerichower Land. Die "bürgernahen Regionalbereichsbeamte" seien ein Glücksgriff für Gommern. Seinen Vorschlag, über die RBBs ein Schülerlotsen-Projekt zu beginnen, wurde von Jens Hünerbein interessiert aufgegriffen. Für das erste Halbjahr 2015/16 konnte der Bürgermeister die Schülerlotsen-Arbeitsmaßnahme zwar sichern, aber perspektivisch seien die Aussichten schlecht.

In Wolmirstedt laufe das Schülerlotsen-Projekt seit Jahren erfolgreich, sagte Christian Fenderl. Allerdings müsse es auch wachsen und bedürfe Zeit.

"Gommern ist ein sicherer Ort", informierte Christian Fenderl, was die Kriminalitätsrate in der Stadt betrifft. Derzeit gebe es weniger Einbrüche als sonst.

Dass aber bei weitem nicht alles in der Einheitsgemeinde in Ordnung ist, machte die Diskussion um das geplante Neonazi-Konzert in der Hagenstraße voriges Jahr und um den FC Ostelbien Dornburg, der innerhalb Gommerns von Dornburg nach Leitzkau umgezogen ist, deutlich. Jens Hünerbein sprach von einer "weiterhin latenten rechten Gefahr".

Stadt Gommern und RBBs organisieren gemeinsam am 18. September am Jugendclub einen Jugendaktionstag mit vielen Angeboten rund um das Thema Prävention.