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Internationaler Besuch Die Hobecks auf Schloss Hobeck

"My name is Hobeck." Eine Familie namens Hobeck aus Kanada besuchte jetzt das Schloss Hobeck.

Von Manuela Langner 29.07.2015, 14:51

Leitzkau l Internationale Besucher sind nichts Außergewöhnliches auf Schloss Leitzkau. In dieser Woche besichtigten schon zwei Schweden die historische Anlage. Viola Handke vom Büro des Förderkreises Kultur- und Denkmalpflege war von den Männern ziemlich beeindruckt. Nicht nur wegen ihrer guten Deutschkenntnisse, sondern auch wie fit sie mit ihren 90 Jahren die Treppen im Schloss bewältigten.

Aber auch Besucher aus Österreich, Holland oder den USA können immer wieder begrüßt werden. Als der Förderkreis vor kurzem die Ausstellung von Dr. Thomas Ludewig in der Galerie aufbaute und für seine Arbeiten aus Schwemmholz und Keramik in Verbindung mit den Fotografien die passenden Plätze aussuchte, trat vorsichtig eine zierliche Frau in den Veranstaltungsraum mit dem großen Kamin. "This is Castle Hobeck?", erkundigte sie sich in englischer Sprache. Die Vereinsmitglieder nickten auf die Frage, ob es sich um Schloss Hobeck handele. Und dann staunten sie nicht schlecht, als die Frau hinzufügte. "I am from Canada and my name is Hobeck." (Ich komme aus Kanada und heiße Hobeck.)

Die freundliche Frau war nicht allein unterwegs. Sie kam mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen. Auf ihrer Deutschland-Reise, die sie unter anderem nach München, Dresden und Leipzig führte, unternahmen sie von Berlin aus den Abstecher nach Leitzkau.

Führung in Englisch

Der ältere Sohn der Hobecks lernt Deutsch und konnte ein bisschen übersetzen. "Sonst haben wir uns mit Händen und Füßen und dem Übersetzer im Internet geholfen", erzählte Viola Handke. Die Hobecks freuten sich, dass der Förderkreis ihnen eine englischsprachige Führung über die Schlossanlage organisieren wollte. Dafür kamen sie noch einmal nach Leitzkau zurück.

"Wir haben viel, viel Zeit in der Basilika verbracht", berichtete Berit Kompalla, die die Führung in englischer Sprache übernahm. "Die Hobecks waren fasziniert von der ganz alten Geschichte, wie sie sie aus Kanada nicht kennen." Sie waren überrascht, dass das Schloss ursprünglich ein Kloster gewesen war.

Dass die Hobecks - und damit ihre eigene Familie - auf einen Ritter zurückgeht, kam natürlich bei den Söhnen Kyle und Sean besonders gut an.

Neben Schloss Hobeck und der Herkunft ihres Namens interessierte sich die Familie sehr für das heutige Leben in Deutschland. "Das ist eine ganz herzliche Familie." Berit Kompalla steht mit den Hobecks aus dem Bundesstaat Ontario noch in Kontakt. Sie stellt ihnen die Ergebnisse zur Forschung über die Familie Hobeck zur Verfügung, die in Leitzkau bekannt ist, und andererseits wollen die Hobecks ihre Kenntnisse nach Leitzkau schicken.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderte der Hobeck aus Deutschland aus, der der Urahn von Sheila und Jeff Hobecks Familie in Kanada war. In ihrem Familienstammbaum fehlt noch das Schicksal eines Hobecks, von dem bekannt ist, dass er vor seiner Auswanderung nach Kanada schon zwei Kinder in Deutschland hatte. Deren Nachfahren würden die Hobecks gerne ausfindig machen.