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Förderverein Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager und Sammlung Truppenübungsplatz Altengrabow Mit Hilfe von Fördermitteln können jetzt Hinweisschilder aufgestellt werden

Von Bettina Schütze 25.03.2011, 05:28

Dörnitz/Altengrabow. Der Förderverein Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager und Sammlung Truppenübungsplatz Altengrabow hat von der Lotto/Toto GmbH Sachsen-Anhalt einen Zuwendungsbescheid für Fördermittel in Höhe von 5 200 Euro erhalten. Der finanzielle Zuschuss gehört zum Projekt "Aufstellung von Hinweisschildern an der Autobahn 2 und der Landesstraße 52 zum Erreichen eines noch höheren bekanntheitsgrades der Gedenkstätte". Die Gesamtsumme für dieses Vorhaben beträgt rund 13 000 Euro.

"Wir freuen uns über diese Unterstützung und bedanken uns dafür", so die Fördervereinsvorsitzende Christel Kitschke. Weitere Unterstützung hat auch die Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt angekündigt. Dazu kommen die aufzubringenden Eigenmittel des Fördervereins. Künstler Michael Krenz, der bereits das Denkmal an der Gedenkstätte entworfen hat, wird bei der Gestaltung der Hinweisschilder wieder mit eingebunden. Ziel ist es, dass die Hinweisschilder im Herbst aufgestellt sind.

Aktives Vereinsleben

Der Förderverein blickt mittlerweile auf sein fünfjähriges Bestehen zurück. "Aus der Tatsache heraus, dass in Altengrabow während des Zweiten Weltkrieges wieder ein Kriegsgefangenenlager geschaffen wurde, in dem Gefangene aus zwölf Nationen durchgeschleust wurden und aufgrund der unmenschlichen Verhältnisse auch viele hier verstarben, ergibt sich die Notwendigkeit, die über 100-jährige Geschichte des Truppen-übungsplatzes und ganz speziell die Geschichte des Stalag XI-A 1939 bis 1945 aufzuarbeiten, zu dokumentieren und überregional bekannt zu machen", so Christel Kitschke. Aus diesem Anlass wurde der Förderverein im Februar 2006 gegründet. Heute zählt der Verein 13 Mitglieder. Der Förderverein hat sich das Ziel gesetzt, in Altengrabow eine würdige Gedenkstätte für die Gefangenen aus den zwölf Nationen zu errichten. Bis zum heutigen Tag kommen immer wieder ehemalige Gefangene oder Angehörige an diesen Ort, um sich der Vergangenheit zu erinnern, Blumen niederzulegen und um zu erfahren, was sich dort inzwischen entwickelt hat.

"Inzwischen können wir als Förderverein auf einige Erfolge verweisen", so Christel Kitschke. So unterstützte im Jahr 2008 die Bundeskulturstiftung Halle die Auslobung eines Wettbewerbes mit Studenten und Absolventen der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle zur Schaffung eines Gedenkortes mit Fördermitteln in Höhe von 7 200 Euro.

Ein Jahr später konnte mit Mitteln der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Berlin und der Sparkasse Jerichower Land ein Denkmal errichtet werden. Dieses wurde am 1. September 2009 durch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Landtagspräsident Dieter Steinecke eingeweiht.

"Der nächste Schritt war die Einweihung einer Informa- tionssäule am 8. Mai letzten Jahres durch Staatsminister Rainer Robra und Und Landtagspräsident Dieter Steinecke. Die Informationssäule soll den Besuchern die wichtigsten Kenntnisse über die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Stalag XI-A vermitteln.

Die fünfte Gedenkfeier zur Ehrung der Gefangenen und Kriegstoten des Stalag XI-A wird am 8. Mai in das Programm des 15. Fläming-Frühlingsfestes, das in Magdeburgerforth stattfinden wird, eingebunden. Christel Kitschke: "Damit kann sich der Verein überregional bekannt machen, denn aus fünf Landkreisen sind die Vertreter aus Politik, Kultur und anderen gesellschaftlichen Bereichen vertreten."

Stipendium bekommen

Aufgrund der völlig unzureichenden Kenntnisse über Zahlen, Fakten und bedeutende Einzelheiten wurde es dringend erforderlich, Forschungen dazu in Gang zu setzen. "Da diese Aufgabe durch die Vereinsmitglieder allein nicht zu bewältigen ist, ist es uns gelungen, mit dem 1. September 2010 ein Graduiertenstipendium der Otto von Guericke-Universität Magdeburg für Paul Kannmann zur Verfügung zu stellen", so die Fördervereinsvorsitzende. Damit sollen die Wissenslücken demnächst zumindest teilweise geschlossen und Material für eine Dauerausstellung zusammen getragen werden.

Als nächstes großes Ziel strebt der Verein zur dauerhaften Sicherung der Gedenkstätte die Aufnahme in die Gedenkstättenstiftung von Sachsen-Anhalt an. Christel Kitschke: "Dazu bedarf es jedoch der Beschlussfassung des Stiftungsrates und der Zustimmung der Landesregierung."

Die Vereinsmitglieder zeigen sich mit den in den letzten fünf Jahren erreichten Ergebnissen insgesamt zufrieden. Sie gehen die anstehenden Aufgaben mit Optimismus an. Interessierte Bürger, die dem Verein beitreten möchten oder Materialien zum Stalag XI-A zur Verfügung stellen möchten, sind gern gesehen. "Als Vereinsvorsitzende möchte ich mich im Namen des Vorstandes bei allen Mitgliedern, Helfern und Sponsoren für ihre geleistete Unterstützung bedanken", so abschließend Christel Kitschke.