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Keine einheitlichen Tarifsysteme für Busfahrten innerhalb der Städte Nachbesserung bei Marego: Günstiger in Parchau und Mützel

Von Falk Heidel 11.05.2011, 12:03

Die Kritik am öffentlichen Nahverkehr wird leiser. Seit der Einführung des Marego-Verkehrsverbundes beseitigen die beteiligten Unternehmen immer mehr Schwächen des Systems. Aber noch längst nicht alle.

Burg/Parchau/Mützel. Gute Nachrichten für die Busfahrgäste aus Parchau bei Burg und dem Genthiner Ortsteil Mützel. Sie müssen künftig weniger bezahlen, wenn sie in ihre benachbarten Städte Burg beziehungsweise Genthin fahren. Bisher galt für sie die Preisstufe zwei, kostete eine Einzelfahrt stolze 2,20 Euro. Und das für kaum drei Kilometer, die die Mützeler im Bus sitzen. Künftig müssen sie pro Einzelfahrt nur noch 1,30 Euro aus dem Portmonee kramen. Von den günstigeren Preisen profitieren auch Fahrgäste, die vom Corneliuswerk nach Burg fahren.

Allerdings steht noch nicht fest, wann die neue Preisliste in Kraft treten wird: "Wir warten noch auf die Genehmigung des Landkreises", sagte Marego-Sprecherin Jana Maaß gestern auf Volksstimme-Nachfrage.

Bleibt die Frage, warum Parchau günstigere Preise bekommt, Ihleburg jedoch nicht? Laut Girke hat sich Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum dafür eingesetzt, dass das gesamte Stadtgebiet zu einer Tarifzone erklärt wird. Volksstimme wollte gestern von ihm wissen, warum Ihleburg nicht dabei ist, jedoch war der Stadtchef nicht zu erreichen. Gleiches gilt für das Ihleburger Stadtrats- und Kreistagsmitglied Frank Endert.

"Warum müssen Studenten doppelt bezahlen?"

Ein nach wie vor offenes Marego-Thema ist die Haltestelle am Feuerwehrtechnischen Zentrum in Heyrothsberge. Bis Ende Mai fahren die Busse aus der Landeshauptstadt diese Haltestelle an der Biederitzer Straße an. Was danach passiert, steht in den Sternen. Marego-Sprecherin Maaß: "Dazu wird derzeit intensiv nach Lösungen gesucht."

Weil es in der Vergangenheit viele offene Fragen zu den Marego-Preisen und den neuen Streckensystemen gab, hat das Unternehmen vor einigen Wochen eine Informations-Offensive gestartet: "Unter anderem hat das Unternehmen 20 000 Marketing-Pakete an Haushalte im Jerichower Land verschickt", erklärte Landkreis-Vorstand Bernd Girke am Montag in einer Sitzung der Kreistags-Ausschüsse für Finanzen und Bau. Demnach haben 1800 Konsumenten den sogenannten Servicebogen ausgefüllt, zurückgeschickt und damit weitere Informationen abgefordert. Girke: Bei diesen Rücksendungen gab es erstaunlich wenig Kritik an das neue Verkehrssystem." Wie sollte auch? "Wir haben gar keine Meinung abgefragt", sagte Marego-Sprecherin Maaß.

"Ein für Studenten aus dem Jerichower Land ungünstiges Tarifgeflecht von Marego", kritisierte SPD-Kreistags-Fraktionschef Matthias Graner: "Studenten von hier zahlen doppelt, einmal für den Nahverkehr in Magdeburg und zusätzlich für die Fahrten von Burg in die Landeshauptstadt. "Das ist tatsächlich so", räumte Jana Maaß ein. Aber eine Änderung sei nicht in Sicht. Zudem hätte eine Studentenvertretung ein günstiges Angebot der Bahn für ein Nahverkehrsangebot in ganz Sachsen-Anhalt für 55 Euro im Monat abgelehnt. Dafür gibt es demnächst für die Studenten der Hochschule Friedensau ein Marego-Semesterticket-Angebot.

Konstituiert hat sich unterdessen der neue Marego-Beirat. Laut Bernd Girke heißt der neue Vorsitzende Dr. Dieter Scheidemann (aus Magdeburg). Seine Stellvertreterin Dorita Schuster.

Bauausschuss-Kreistagsmitglied Horst Leiste, warnte vor finanziellen Verlusten für den Landkreis durch Marego: "Gewinner dieses Systems ist einzig die Stadt Magdeburg. Wir sollten sehr genau hinschauen, dass die finanzielle Schieflage nicht noch drastischer wird." Dem widersprach Kreisvorstand Girke: "Das Marego-Finanzsystem ist so gestaltet, dass niemand als Verlierer dasteht."