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Nicht Schonung und Bequemlichkeit, sondern ein Leben lang tätig sein hält Bergzowerin jung und rüstig Gertrud Thurau ist mit 101 Jahren älteste Elbe-Pareyerin

Von Sigrun Tausche 01.11.2011, 05:26

Bergzow l Es scheint wie gestern, dass sich die Gratulanten zu Gertrud Thuraus 100. Geburtstag die Tür in die Hand gaben. Die Bergzowerin wirkt immer noch wie 70, höchstens 80. Freudig nimmt sie die vielen Glückwünsche entgegen, Freudentränen und eine Umarmung gibt es sogar, als Elke Aßmann, seit der Wende ihre Hausärztin, hereinkommt. Es sind immer nur Kontrollbesuche und Kleinigkeiten, weswegen die Bergzowerin nach Parey in die Praxis kommt. Ob sie wenigstens ihrer Ärztin das "Geheimnis" ihrer robusten Gesundheit verraten habe? Elke Aßmann verneint, hat aber eine Teilerklärung parat: Ihr Leben lang war sie aktiv, hat gearbeitet, in der Landwirtschaft, an der frischen Luft. Und sie kann das Tätigsein bis heute nicht lassen. "Unter ihrem Kastanienbaum ist alles picobello", sagt ihre Nachbarin. "Das Unkraut wirft sie zu unseren Hühnern rüber." Gertrud Thurau wohnt immer noch allein in ihrem Haus, behütet von den Nachbarn und von der Tochter, die zwei Straßen weiter wohnt und zu der sie täglich zum Mittagessen geht. Mit ihrem Rollator ziehe sie dann los, man könne die Uhr danach stellen. Und wenn das Wetter schön ist, läuft sie auch noch die Straße ein bisschen hoch und runter. In Bergzow ist Gertrud Thurau geboren. Sie musste sich schon mit knapp 18 Jahren um ihre vier jüngeren Geschwister kümmern, nachdem ihre Mutter gestorben war. Deshalb hatte sie auch keine Möglichkeit, irgendwo in die Lehre zu gehen. Später hat sie in Parey auf dem Gut gearbeitet. Gern wäre sie dort geblieben, kam aber 1949 wieder zurück nach Bergzow. Ihren Mann hat sie beim Tanzen kennengelernt, verlor ihn aber schon 1971. Gertrud Thurau hat eine Tochter, zwei Enkel und zwei Urenkel.