Die Volksstimme stellt die drei Kandidaten vor / Heute: Jens Hünerbein Bürgermeister ohne Partei?
Sie engagieren sich für die Einheitsgemeinde Gommern und bewerben sich um die Nachfolge von Bürgermeister Wolfgang Rauls (FDP). Drei Kandidaten stellen sich am 22. April zur Wahl, die Volksstimme stellt sie vor. Heute: Jens Hünerbein (parteilos).
Gommern l Man kennt ihn als Moderator des Hoffestes des Gommeraner Heimatvereines. Als engagiertes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Gommern. Als Ideengeber im Stadtförderverein "Wir für Gommern". Und als Stadtrat und Vorsitzenden des Finanz- und Wirtschaftsausschusses.
Die Liste der Funktionen könnte beispielsweise noch um den Aufsichtsratsvorsitz der Wohnungsgesellschaft Gommern, der Mitgliedschaft im Gommeraner Carneval Club (GCC), im Förderverein der Grundschule "Am Weinberg", im Tierschutzverein und im Förderverein des Waldkindergartens, dem Mitwirken beim Förderverein des Alten Pfarrhauses und im Förderverein der Ortswehr Gommern erweitert werden. "Im Vordergrund steht immer das Vereinsziel, welches ich mit meinen Möglichkeiten unterstütze. Angenehmer Nebeneffekt ist, dass man in den Vereinen viele Bekanntschaften und Freundschaften schließt", so Jens Hünerbein. Und weiter mit einem Schmunzeln: "Und es ist so, dass ich schon etwas unruhig werde, sobald ich drei Abende zu Hause verbringe." Ohne die Unterstützung und das Verständnis seiner Frau und der beiden Kinder sei das ehrenamtliche Engagement in den unterschiedlichsten Funktionen aber nicht möglich.
Rückhalt und Zuspruch seien es auch gewesen, die ihn bewegt haben, sich als parteiloser Kandidat um das Amt des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Gommern zu bewerben, nachdem die Ortsvereine seiner nunmehr ehemaligen Partei, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), sich für den Mitbewerber als Spitzenkandidaten entschieden haben. Die Bürgermeisterwahl sei in erster Linie eine Personenwahl. Dass er nun kritisch beobachtet werde, sei ihm bewusst. "Durch meine Arbeit in den Vereinen und Gremien habe ich viele Wegbegleiter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik kennengelernt, die mich bestärkt haben, diesen Schritt zu gehen", so der 38-Jährige, der in Gommern aufgewachsen ist.
Nach wie vor gehört er der SPD-Fraktion im Stadtrat an, in den er 2004 gewählt wurde. Nicht nur kritisch bewerten, sondern mitgestalten seien sein Antrieb gewesen, sich für das Gremium zu interessieren und schließlich zu kandidieren. "Ich engagiere mich kommunalpolitisch in Gommern, weil die Sacharbeit und nicht die politische Arbeit im Vordergrund steht", so Jens Hünerbein, der im Anschluss an sein Abitur eine Ausbildung bei der Kreissparkasse Burg absolvierte und auch in der Geschäftsstelle in Gommern tätig war. "Eigentlich wollte ich gleich studieren, entschied mich dann aber in der unsicheren Wendezeit für eine solide Ausbildung", so Hünerbein.
Neben seiner Tätigkeit in der Sparkasse Jerichower Land schloss er 1999 ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt, 2001 zum Bankbetriebswirt und 2003 zum diplomierten Bankbetriebswirt erfolgreich ab, war in der Sparkasse Jerichower Land Gruppenleiter und ist seit elf Jahren Abteilungsleiter. Sein Fachwissen ist beispielsweise in den Vereinen als Kassensprüfer und Schatzmeister gefragt. Fast schon folgerichtig verstärkt der Gommeraner den Arbeitskreis "Wirtschaft" des Stadtfördervereines. Seine Vereinsarbeit lehrt ihm, " nicht den Optimismus und den Ehrgeiz zu verlieren, auch weiterhin neue Ideen zu entwickeln und Impulse zu setzen, auch wenn man sich mal eine blutige Nase holt", so Jens Hünerbein.
Mehr über die Kandidaten ist heute ab 19 Uhr bei der Vorstellungsrunde in der Versammlungsstätte in Gommern zu erfahren. Moderator ist Volksstimme-Redakteur Mario Kraus.
