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Bauarbeiter müssen viel trinken/ Gärtner warten auf Regen Fast 30 Grad: Schwitzen und erster Badespaß

Von Franziska Ellrich 22.05.2012, 05:23

Während sich die einen auf dem Bau nach einer kühlen Brise sehnen, freuen sich die anderen über das hervorragende Badewetter. Und dann wären da noch die, die sich nicht nur Wasser aus der Flasche, sondern von oben wünschen.

Burg l "Alles ausziehen, was geht, den Kopf bedecken und ganz viel trinken", sagt Dieter Krause. Er ist Bauarbeiter und kann die Freude über die hochsommerlichen Temperaturen mit Felix und Emilie nicht ganz teilen. Beim Verlegen der schweren Deckenplatten für das neue Wohn- und Ärztehaus zwischen Schulstraße und Breiter Weg in Burg geht ihm und seinen Kollegen bei fast 30 Grad langsam die Puste aus. "Die drückende Hitze lässt die Steine immer schwerer werden", stöhnt der Indus- triebauarbeiter, der kühlere Tage herbeisehnt. Er und seine Männer achten bei diesen Temperaturen besonders darauf, viel zu trinken. Dieter Krause: "Der Kühlschrank in unserem Bauwagen ist gut gefüllt." Vor allem mit Säften und Limonade an Stelle von stillem Wasser, "dann ist es nicht nur erfrischend, sondern der Zucker gibt uns gleich noch Energie".

"Gerne noch wärmer, der Winter war lang genug."

Annett Juska, Burg

Während die Bauarbeiter auf kühlere Temperaturen hoffen, kann es für Familie Juska nicht warm genug sein. "Der Winter war viel zu lang", freut sich Papa Peter gestern über die 28 Grad in der Sonne. Zu sechst sind die Juskas am Montag von Burg nach Parchau geradelt, um dort zum ersten Mal anzubaden. Die Kleinsten waren bereits am Wochenende mit dem Füßen im Parchauer See, doch gestern durften sie endlich ganz. "Das ist doch gar nicht mehr kalt", ruft Emilie, während sie sich in den See wirft. Sie und ihr Bruder Felix versuchen, auch ihre Mama von einem ersten Tauchgang im Jahr zu überzeugen. "Keine Chance", sagt Annett Juska. Sie genieße lieber die Wärme auf ihrer Picknickdecke am Strand. Ihr Mann und die große Tochter haben sich gestern schon mal mit dem Vier- und der Sechsjährigen getraut, "aber nur kurz, denn mehr als 13 Grad sind das nicht", vermutet Peter Juska. Für die sechs Sonnenanbeter kann es bei diesen Temperaturen bleiben. "Gerne auch noch wärmer", so Annett Juska. Man sollte nur darauf achten, genug zu trinken und sich gerade während der Mittagssonne im Schatten aufzuhalten, rät die Burgerin.

Anita Kleinod sieht das ein bisschen anders. Sie ist mit Leib und Seele Kleingärtnerin und leidet mit ihren Pflanzen bei der Hitze. "Der Garten braucht unbedingt mal wieder Regen", sagt die Pächterin. Im Kleingartenverein Erkenthier 1925 e.V. sei nicht nur sie den ganzen Nachmittag dabei, die Pflanzen zu gießen. "Vom Spargel bis zu den Bohnen, alles blüht in diesem Jahr viel früher und darf jetzt nicht vertrocknen", macht sich Anita Kleinod bei den anhaltend hohen Temperaturen Sorgen. Auch Gartenbesitzer Klaus Schüßler musste gestern 40 Gießkannen Wasser auf seine Beete verteilen. "Zum Glück liegt mein Grundstück direkt an der Ihle", ist der Burger froh über die direkte Wasserversorgung. Dagegen hoffen Anita Kleinod und ihr Mann dringend auf einen Regenschauer. Zum Glück würden wenigstens ihre neun Haasen in den überdachten Ställen den schattigsten Platz im Garten haben. "Auch die brauchen heute eine extra Portion Wasser", hat sie Mitleid.

Über eines sind sich alle einig: Die 30 Grad wären leichter zu genießen, wenn die Temperaturen nicht so schwanken würden.