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Volksstimme-Bürgerforum mit 140 Zuschauern / Mehrheit spricht sich für B1n aus Ortsumgehung für Burg nicht vor 2025

Von Nora Schmackert 08.09.2012, 03:20

140 Bürger haben sich am Donnerstag an der Debatte über ein Pro und Kontra zur Ortsumgehung Burg - B 1n - beteiligt. Die Volksstimme hatte zu einer Gesprächsrunde in die Stadthalle eingeladen.

Burg l Eine Ortsumgehung für Burg - das ist ein emotionsgeladenes Thema. Für die einen ist sie eine Verbesserung der Lebensqualität, für andere bringt sie beispielsweise wirtschaftliche Nachteile. Anwohner Michael Woitalla befürwortet die Umgehungsstraße. "Ich wohne mit meiner Familie an der B1. Nicht die durchfahrenden Autos, sondern die Lkw sind das Problem", betont er auf dem Bürgerforum am Donnerstag. Zu diesem hatte die Volksstimme in die Stadthalle geladen. Volksstimme-Redakteur Mario Kraus moderierte die Veranstaltung.

Woitalla forderte außerdem, dass angesichts des langen Planungszeitraums einer neuen Umgehung mehr Verkehrskontrollen an der B1 stattfinden sollten. Denn die Ortsumgehung wird es nicht vor dem Jahr 2025 geben. Dies betonte Bürgermeister Jörg Rehbaum. "Wir sind zeitlich noch weit vor der eigentlichen Planung. Noch ist nichts entschieden." Zusammen mit Sven Wagener, Sachgebietsleiter Stadtplanung, stand er dem Publikum Rede und Antwort.

"Wir wollen frühzeitig die Bürger in den Dialog mit einbinden", begründete das Stadtoberhaupt die Gesprächsrunde. "Wir haben uns bemüht, objektiv an die Sache heranzugehen und als Anstoß zur Diskussion Pro und Kontra zusammengetragen."

Auch Andreas Boehle, Leiter des Fachbereiches Planung und Entwurf der Landesstraßenbaubehörde, betonte, dass vor dem Jahr 2025 nichts passieren werde. Er erklärte den 140 Interessierten ausführlich, wie die Umsetzung der B1n ablaufen würde. "Es ist ein langer Weg von der Planung bis hin zum ersten Spatenstich", sagte er.

Frank Heisinger von der Bürgerinitiative "Pro Burg Sauberes Wohnen" erklärte: "Die Wohnungseigentümer, die jetzt in der Nachbarschaft einer möglichen B1n bauen, ziehen großen Nachteil daraus. Ihre Investitionen werden durch die Umgehung stark gemindert."

Dr. Bernd Hennig hielt mit finanziellen Bedenken ebenfalls dagegen. "Können wir uns die Straße überhaupt leisten?", fragte er in die Runde. Die B1n würde rund 18 Millionen Euro kosten. Weiter stellte er zur Debatte, ob das Projekt in zehn Jahren noch nötig sei, wenn die Bevölkerung in der Umgebung sowieso schrumpfe.

Anlieger Thomas Mühle entgegnete darauf, dass es sehr wohl lohnend sei, eine Umgehungsstraße zu bauen. "Wir müssen schauen, was 2025 das Bild von Burg sein soll. Wir wollen doch, dass die Stadt attraktiver wird. Da ist diese Maßnahme die einzige Möglichkeit, Pendlerströme umzuleiten." Nach seiner Ansicht gebe es keine Alternative.

Auch Gewerbetreibender Maik Pötzl meldete sich zu Wort. Er habe Verständnis für die Anlieger. "Allerdings bitte ich, auch uns Gewerbetreibende in die Planung mit einzubeziehen. Durch eine Ortsumgehung werden wir mindestens 20 Prozent Einbußen haben", warb er für Verständnis.

Imker Karl-Heinz Sperfeldt schloss sich der Mehrheit an, die sich für eine Ortsumgehung aussprach. "Was ist aber mit den Landwirten?", gab er zu bedenken.

Andreas Boehle erklärte, dass Umwelt, Landwirtschaft, Gewerbetreibende und Anlieger umfassend in Analyse und Planung der neuen Umgehungsstraße berücksichtigt werden würden.