1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Viele Sterne und Lob für die besten Betriebe

8717 Liter Milch pro Tier gaben die 13 583 Kühe des Milchkontrollvereines Gardelegen/Haldensleben/Klötze Viele Sterne und Lob für die besten Betriebe

Von Ilka Marten 18.01.2013, 02:20

Mehr als 10 000 Liter Milch gaben die Kühe der Spitzenbetriebe des Milchkontrollvereines Gardelegen/Klötze/Haldensleben im Durchschnitt.

Jerchel l So viele Sätze mit so viel Lob: Frank Wienecke und Astrid Ziem vom Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt zeichneten bei der Jahreshauptversammlung des Milchkontrollvereines Gardelegen/Haldensleben/Klötze und des Rinderzuchtvereines Gardelegen/Klötze den Leiter der Agrargenossenschaft (AG) Schwiesau, Roland Lamprecht, aus. Die 173 Milchkühe der AG gaben im Schnitt je 9973 Liter Milch, das drittbeste Ergebnis des Milchkontrollvereines. "Im vergangenen Jahr gab es die Auszeichnung für die größte Leistungssteigerung und in diesem Jahr gehört die AG zu den absoluten Spitzenbetrieben", so Wienecke. Das sei der Verdienst von Lamprecht, der seit zwei Jahren Chef des Schwiesauer Landwirtschaftsbetriebes ist. Eine Auszeichnung nahm auch Hermann Hundt für die GbR Becker aus Wiepke entgegen. Der Betrieb hat 315 Tiere, die jeweils 9500 Liter Milch gaben und gehöre damit ebenso zu den Spitzenbetrieben, wie Frank Wienecke betonte.

Die höchste Milchleistung erreichten die Tiere der AG Engersen mit durchschnittlich 10 520 Liter. Es folgen die GbR Francke aus Bösdorf mit 10 016 Litern pro Kuh, AG Schwiesau, LB Kunrau und AG Etingen. Allein 15 Betriebe schafften einen Schnitt von 9000 Liter je Kuh oder mehr und liegen damit im Bereich des Gesamtdurchschnittes des Landeskontrollverbandes, wo mit 9114 Litern erstmals die 9000er Marke erreicht werden konnte. Der Milchkontrollverein belegt indes nur den vorletzten Rang aller Vereine in Sachsen-Anhalt. Die 13 783 Kühe gaben im Schnitt 8717 Liter Milch, eine Steigerung von mehr als 200 Litern im Vergleich zum Vorjahr.

"Die Fütterung ist das A und O für unsere Hochleistungskühe."

"Die ordnungsgemäße Fütterung ist das A und O für unsere Hochleistungskühe", sagte der Geschäftsführer des Landeskontrollverbandes, Dr. Lothar Döring. Er betonte bei der Versammlung der fast 70 Landwirte wie wichtig es sei, sich bei Problemen professionelle Beratung zu holen. Denn allein die Steigerung der Milchmenge mache nicht die Qualität aus. Darauf ging auch Kontrollinspektorin Katharina Roitsch ein, die auf die gestiegenen Zellzahlen in der Milch vieler Betriebe verwies.

Je höher die Zellzahl, desto schlechter ist die Milch für Käse- und Butterproduktion geeignet. Erreichen Betriebe eine bestimmte Grenze, erhalten sie Schreiben von den Molkereien. Die Ursachen für hohe Zellzahlen sind vielfältig, sie weisen zum einen auf die Eutergesundheit der Tiere hin. "Wir haben aber auch hohe Zellzahlen durch nicht entzündliche Prozesse", so Roitsch. Da könnten Faktoren wie Fütterung, Stress, Haltung mit hineinspielen. "Wir müssen an der Verringerung der Zellzahlen arbeiten", so die Kontrollinspektorin eindringlich, denn der Durchschnitt des Milchkontrollvereines lag 2012 auch über dem des Landeskontrollverbandes. Zu den Betrieben, die mit Blick auf die Zellzahlen die besten Ergebnisse bei den Milchleistungsprüfungen erreichten, gehörten die GbR Lahmann aus Stapen, die GbR Lücke/Menz/Schumann aus Lindstedterhorst, Markus Jäger aus Neuendorf am Damm, die AP Lindstedt, die GbR Becker aus Wiepke, die GbR Wachtel aus Estedt und die AG Kakerbeck.

Als weiteren Aspekt nannte Roitsch die Nutzungsdauer der Milchkühe: "Unsere Tiere sind nicht lange genug in den Betrieben." Dass das jedoch nicht auf alle zutrifft, zeigte die Auswertung der Lebensleistungen. Die 17 Jahre alte Kuh Sue von der GbR Volber/Reboné (Schenkenhorst) hat bereits 143 470 Liter Milch in ihrem Leben gegeben, es folgen Selma (15 Jahre) von der AG Etingen mit 136 363 Litern und Duffy (15 Jahre) von der LB Kunrau mit 134 778. Diese drei Kühe können ihre Lebensleistung in diesem Jahr weiter steigern.