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Frühzeitiger Bebauungsplan für Agrargenossenschaft Mehr Biogas und mehr Schweine in Kakerbeck

Von Gesine Biermann 28.05.2013, 03:13

Der Stadtrat hat einen frühzeitigen Bebauungsplan "Landwirtschaft und regenerative Energien" in Kakerbeck beschlossen. Vorgesehen sind die Erweiterung einer Biogas- und einer Stallanlage.

Kalbe/Kakerbeck l Seit Monaten fließt die Biowärme der Agrargenossenschaft Kakerbeck bereits in Kita und Turnhalle des Dorfes. Nun fasst das Unternehmen größere Ziele ins Auge. Es geht um die Vollversorgung Kakerbecks mit Biowärme. Die Pläne für die Erweiterung - neben einer Biogasanlage betreibt die Genossenschaft auch Ackerbau sowie eine Schweinemast und Milchproduktion - stellten die Vorstandsmitglieder des Agrarbetriebes, Stefan Middendorf und Petra Reisener, jetzt den Stadträten vor. Diese nämlich hatten über den dazu notwendigen frühzeitigen Bebauungsplan zu entscheiden. Er ist Voraussetzung für die Erweiterung.

Und das Interesse der Kakerbecker an der Energie aus Biomasse scheint groß zu sein. "91 schriftliche Anfragen von Bürgern sind bereits eingegangen. Auch zwei Bürgerversammlungen gab es schon", informierte Middendorf.

"Die geplante Abluftreinigungsanlage ist laut Gesetz nicht gefordert."

Konkret geht es bei den Plänen um den Bau von zwei neuen Stallanlagen mit Platz für insgesamt 15200 Schweine. Angesichts der beachtlichen Zahl kündigte Middendorf indes an, dass die Ställe nicht nur nach neuester Nutztierhaltungsverordnung und nach Tierschutzgesetz gebaut, sondern auch mit einer Abluftreinigungsanlage zur "Unterbindung von Gerüchen" versehen werden solle, die "laut Gesetz eigentlich gar nicht gefordert" sei.

Eine Mitteilung, die Stadträtin Marion Lansmann indes nicht beruhigen konnte. Schon jetzt seien die Ställe "bis nach Winkelstedt zu riechen", monierte sie. Als einziges Ratsmitglied stimmte sie schließlich gegen die Aufstellung eines frühzeitigen Bebauungsplanes.

Alle anderen Räte konnten Middendorf und Reisener von ihren Plänen überzeugen. Es seien auch genügend Flächen für die Ausbringung der Gülle vorhanden, beantwortete Middendorf zum Beispiel Steffen Lödges Nachfrage nach deren Verbleib. Seine Kollegin Christel Schulz aus Badel gab zwar zu bedenken, dass sie generell "Probleme mit der Massentierhaltung" habe, stimmte dann aber ebenfalls für die Pläne, die unter anderem "zwölf neue Arbeitsplätze" schaffen würden, wie Middendorf versicherte.

Erfreut zeigte sich schließlich auch Bürgermeister Karsten Ruth: "Ich bin stolz, dass wir diesen Tagesordnungspunkt auf der Agenda haben", lobte er. Er bezeichnete die Erweiterung der Biogasanlage als "weiteren Schritt" in Richtung der Nutzung umweltfreundlicher Energien, die sich Kalbe seit Jahren auf die Fahne geschrieben habe.