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Neuer Verein hilft Menschen, die Fürsorge brauchen Wenn sich das Leben nicht mehr organisieren lässt

Von Conny Kaiser 01.02.2014, 01:17

Betreuung, Vormundschaft, Pflegschaft: Seine Aufgaben trägt der neu gegründete Verein in seinem Namen. Seit kurzem ist er in Kalbe ansässig.

Kalbe l Es gibt Fälle, in denen Menschen ihr Leben nicht mehr allein organisieren können. Dann brauchen sie Fürsorge. Und die kann zum Beispiel vom Verein für Betreuung, Vormundschaft und Pflege, kurz BVP, geleistet werden. Er hat sich im November 2013 gegründet und zählt sieben Mitglieder. Seinen Geschäftssitz hat er kürzlich in Kalbe eingerichtet.

Zur Eröffnung konnten die Vorsitzende Heike Reich und ihr Mitstreiter Helmut Block unter anderem Bürgermeister Karsten Ruth begrüßen. Die beiden sind hauptberuflich für den Verein tätig und waren zuvor Mitarbeiter des Altmärkischen Betreuungsvereins mit Sitz in Osterburg. Wie Helmut Block berichtete, habe er ein Konzept für dessen Ausdehnung in Richtung Kalbe erarbeitet, nach Rücksprache mit seinem Arbeitgeber dann aber selbst einen Verein ins Leben gerufen. Kollegin Heike Reich, eine Diplom-Betriebswirtin, die ihre Jugend in der Milde-Stadt verbracht hat, konnte er ebenfalls gewinnen. Zudem fand er Menschen, die sich mit den Zielen des Vereins identifizieren und ihn somit aus der Taufe heben konnten. Mittlerweile kümmert sich die Organisation um 25 Personen.

"Wir sind nicht der Wäschedienst."

"Wir sind allerdings nicht der Wäschedienst für den Opa", sagt Helmut Block. Das seien sozialdienstliche Aufgaben, die ein Betreuer jedoch im Bedarfsfall in die Wege zu leiten habe. Denn er kümmere sich um alle rechtlichen Angelegenheiten. Und seine Aufgaben seien dabei klar definiert. Denn die Bestellung eines Betreuers beziehungsweise Vormundes erfolge immer über das zuständige Gericht und auf Initiative der beim Kreis angegliederten Betreuungsbehörde, betont Block.

Die Vereinsmitarbeiter kümmern sich zum Beispiel um die Gesundheits- und Vermögenssorge der Betreuten, um deren Grundstücks- und Behördenangelegenheiten und um alles, was die Unterbringung in einem Heim betrifft.

Zudem, so Helmut Block, seien sie vom Sozialministerium mit der hoheitlichen Aufgabe betraut, über Erwachsenenschutzrechte wie Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht aufzuklären. Dazu werde immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr eine Sprechstunde im Vereinssitz (Thälmannstraße 94, Telefon 039080/729601) abgehalten. Die Bezahlung der Vereinsarbeit erfolge übrigens "über die Staatskasse", wie Helmut Block sagt.

Er selbst ist einst als Kremkauer Ortsbürgermeister, der er nach wie vor ist, damit konfrontiert worden, dass es Menschen gibt, die Hilfe benötigen. Daraufhin besuchte er einen entsprechenden Lehrgang und stieg dann beim Altmärkischen Betreuungsverein ein.