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Vom Stützstrumpf bis zur Unterwäsche - märchenhaftes Programm Fasslom in Jeggau: "Never stop the Fichtenpop"

Wenn in Jeggau gefeiert wird, dann aber richtig. Drei tolle Tage liegen
mit dem Fasslomfest nun wieder hinter den Mitgliedern des
Fasslomvereins.

Von Willem Biermann und Anke Kohl 10.02.2014, 01:34

Jeggau l Märchenhaft war es, das Programm das die Fasslomjecken am Freitagabend im vollbesetzten Jeggauer Saal präsentierten, traumhaft das Bühnenbild, feengleich die Darsteller - nur die Handlung war nicht immer ganz jugendfrei. Dabei fing alles harmlos an: Eine kleine Jeggauer Maid (Volker Wichmann) konnte nicht schlafen. Sandmännchen (Detlef Plock) wusste spontan Rat und erzählte der "Kleinen" ein Märchen. Dabei kam er aber offensichtlich durcheinander, denn die Geschichte von "Rotkäppchen-Wolf-Pechmarie-Dornröschen-Rapunzel-Prinz-Jäger-Großmutter-Schneewittchen-Jäger-Kater und zwei Zwergen" (jede Rolle mit einem talentierten Jeggauer Fasslomer besetzt), führte durch das dichte Fichtendickicht der Hellberge (echte Bäume im Saal) über den Stapenberg zum Ochsenkeller (der Tresen) bis hin in die Fichtendisko (auf der Bühne), wo am Ende Schlagerbarde Heino unter dem Motto "Never stop the Fichtenpop" für ein furioses Finale sorgte.

Zuvor gab es für die Jeggauer Einblicke in die Nachtwäsche der Großmutter, das Trinkverhalten von Rotkäppchen und die zweifelhafte Moral des Jeggauer Wolfes, Anblicke von Stachelbeerbeinen in zarten Stützstrümpfen, einem fahrradfahrenden Prinzen und einem pupsenden gestiefelten Kater... Ob das kleine Mädchen am Ende schlief, ist leider nicht überliefert. Fest steht aber, dass die Jeggauer so viel Spaß hatten, wie seit langem nicht mehr.

Standen die zauberhaften Figuren, der von den Vereins-Mit-Gliedern dargestellten Charaktere, am Freitag im Mittelpunkt, so waren es die Herren am Sonnabend beim Fasslomball höchstpersönlich. Denn um alle Schleifen abtanzen zu lassen, hatte so mancher Fasslomstüber gut zu tun. Ganz bestimmt jedenfalls Toni Berlin. Denn er wurde mit 16 Schleifen am Ballabend zum Schleifenkönig 2014 gekürt.

Drei lange Tage und zwei sicher kurze Nächte gingen gestern Nachmittag nach dem Kindertanz mit den Kalbenser Blasmusikanten im Saal zu Ende. Der Tradition folgend hatte der Sonntag mit dem Eierbackessen begonnen, bevor die Fasslomstüber am Jeggauer Rathaus feierlich die Wurstkrone von Ortsbürgermeister Matthias Krüger überreicht bekamen. Bei herrlichstem Sonnenschein, und begleitet von Blasmusik, startete anschließend der Umzug durch den Ort, der den Einwohnern als Dank für die reichlichen Gaben gilt. Dazu zählten unter anderem 820 Eier, 41 Mettwürste, 21 Rotwürste, 12 mal Speck, 31 Zwiebeln, 27 Stück Butter, 2 Schinken, 18 Gläser Gurken und 23 Flaschen Schnaps.

Zur anschließenden Kaffeetafel füllten sich die Plätze im Saal ganz schnell. Schultenknecht Andreas Plock zog ein kurzes Resümee des Festes und wünschte noch einen vergnügten Nachmittag.