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Hansestadt Gardelegen investierte rund 550000 Euro in zwei neue Einsatzfahrzeuge für Feuerwehren "Eierlegende Wollmilchsau" ist eingetroffen

Von Anke Kohl 13.03.2014, 02:16

Zwei neue Löschfahrzeuge sind in dieser Woche von Kameraden der Wehren aus der Einheitsgemeinde der Hansestadt Gardelegen geholt worden. In Miesterhorst und Potzehne wurden die Fahrzeuge nicht nur von Feuerwehrleuten regelrecht begrüßt und in Empfang genommen.

Miesterhorst l Noch etwas ungewohnt sei die Schaltungsart des neuen HLF 2000, mit dem die Miesterhorster Kameraden am Montag von Luckenwalde in Richtung Heimat fuhren. "Solche Einsatzfahrzeuge werden eigentlich ausschließlich mit Automatik-Getriebe ausgeliefert", erklärte Wehrleiter Dirk Hasselberg am späten Montagnachmittag das neue Hilfeleistungsfahrzeug für die Miesterhorster Feuerwehr. Da waren die fünf Feuerwehrmänner gerade erst vor ihrem heimatlichen Gerätehaus angekommen, vor dem schon ein ansehnliches Empfangskomitee auf sie gewartet hatte.

"Ich kann es noch kaum fassen, dass wir das Fahrzeug haben."

Ein ähnliches Bild gab es vorgestern gegen 17 Uhr in Potzehne zu sehen. Von Einwohnern und Kollegen wurden die fünf Feuerwehrmänner, die gerade mit dem neuen Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) aus Luckenwalde eintrafen, herzlich begrüßt. Fast 4500 Liter Wasser fasst der Tank des neuen Potzehner Einsatzfahrzeuges. "Es ist ausgelegt für sechs Kameraden und die Ausrüstung für Erstbrandbekämpfung und Menschenrettung", erklärte Wehrleiter Stefan Fehse. Er selbst sagt: "Ich kann es noch kaum fassen, dass wir dieses neue Fahrzeug haben." Stolz und Freude schwingen deutlich hörbar darin mit. Vielleicht trägt dazu auch die Aufschrift "Feuerwehr Potzehne" über dem Wappen des Ortes ein bisschen bei.

Auf der Rückfahrt vom Hersteller in Luckenwalde haben sich die Maschinisten der Potzehner Wehr schon einmal an die Schalt- und Fahrweise des TLF gewöhnen können. "Wir haben uns auf der Strecke abgewechselt, um ein erstes Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen", berichtete Stefan Fehse.

Für die nächsten Tage und Wochen haben die Kameraden der beiden freiwilligen Feuerwehren viel vor. Immerhin hat Stadtwehrleiter Sven Rasch bereits einen Termin für die Bekanntgabe der Einsatzbereitschaft vorgeschlagen. "Der 23. März ist das Ziel", sagte Fehse. Bis dahin müssen noch einige Stunden in das Kennenlernen und Arbeiten mit den neuen Einsatzfahrzeugen investiert werden. Insbesondere auch von den Miesterhorster Kameraden. Denn ihr Fahrzeug ist nach den Worten von Dirk Hasselberg "die eierlegende Wollmilchsau unter den Tanklöschfahrzeugen", wie er es scherzhaft formulierte.

Das HLF 2000 fasst 2000 Liter Wasser, ist eine Kombination aus Löschfahrzeug und Rüstwagen und somit ausgelegt für Löscharbeiten und technische Hilfeleistungen.

Neun Kameraden finden in der Kabine Platz. Werksseitig mitgeliefert: das Wappen von Miesterhorst inklusive Schriftzug "Feuerwehr Miesterhorst" an der Fahrerkabine.

Etwa ein Jahr hat es von der Bestellung der beiden Fahrzeuge bis zur Auslieferung gedauert. Knapp 300000 Euro inklusive Mehrwertsteuer für das HLF sowie 254000 Euro für das TLF hat die Hansestadt Gardelegen damit in die Ausrüstung investiert. "Die Stadt hat damit Farbe bekannt und richtig Geld in die Hand genommen", betonte Dirk Hasselberg und gab zu bedenken, dass es im Bereich der Einheitsgemeinde der Hansestadt insgesamt 33 Feuerwehren gibt. Das alte Fahrzeug der Miesterhorster Wehr - es hat das Baujahr 1996 - wird demnächst in Roxförde eingesetzt, und das Potzehner soll veräußert werden.