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Mitglieder der Fachgruppe Vienau des Naturschutzbundes zählten am Sonnabend die Eier in den Storchennestern 28 Horste sind besetzt - so viele wie noch nie

Von Maik Bock 12.05.2014, 01:27

Mitglieder der Fachgruppe Vienau des Naturschutzbundes (Nabu) haben am Sonnabend wieder in die Storchennester im Altkreis geschaut und die Eier gezählt. Das Ergebnis lässt für 2014 auf ein sehr gutes Storchenjahr hoffen.

Kalbe l Einen kleinen Rekord konnte Michael Arens, Leiter der Fachgruppe Vienau des Naturschutzbundes, am Sonnabend vermelden: Noch nie waren im Altkreis Kalbe (Milde), der einst von Baars bis Schönebeck bei Meßdorf reichte, so viele Weißstorchbrutpaare auf den Horsten anzutreffen wie im Jahr 2014.

Am Sonnabendmorgen waren Michael Arens aus Vienau und Mario Firla aus Ferchland zu ihrer Altmarkrundreise aufgebrochen, um die Gelege in den Ortschaften zu kontrollieren und die Eier der Weißstörche zu zählen. Die Bilanz des Tages ist durchaus positiv und macht für die Zukunft des Weißstorches in der Altmark Mut. "Man kann sich immer noch freuen", sagte Arens, "dass wir hier in der Region so viele Störche haben und sie alle Jahre beobachten können." Und manchmal gibt es auch ganz besondere Geschichten. Im Landkreis Uelzen ist jetzt nach 50 Jahren wieder ein Brutpaar heimisch, und einer der Störche ist in Karritz beringt worden.

Beringungstour für den 21. Juni geplant

Doch auch im Altkreis Kalbe (Milde) gibt es einiges Neues, denn zum ersten Mal wurde auch der Weißstorchhorst in Schönebeck bei Späningen kontrolliert. Dazu bedienten sich Arens und Firla eines Teleskopspiegels, der am Horst zusammengesteckt wird - und damit kann man bequem in die Wohnstube des Weißstorches schauen. In Schönebeck waren es dann drei Eier, die die Naturschützer gezählt haben. Von den 28 besetzten Weißstorchhorsten sind in 26 Horsten Eier vorhanden. Auf Basis der am Sonnabend gezählten Eier und der Schätzung für die noch offenen Horste gehen die Naturschützer von aktuell mindestens 94 Eiern aus.

Traurig müssen die Einwohner von Butterhorst sein, denn dort fanden die Naturschützer unterm Horst in unmittelbarer Nähe Eierschalen, und im Nest lag kein einziges Ei. "Ja, die Natur ist manchmal grausam, und im nächsten Jahr kann es schon wieder anders aussehen", resümierten Michael Arens und Mario Firla.

Alles in allem sieht es aber derzeit nach einem sehr guten Storchenjahr 2014 aus. Jetzt müssen nur noch alle Eier ausgebrütet werden und die Altstörche ausreichend Nahrung finden für ihren Nachwuchs. Am 21. Juni wollen Michael Arens und Mario Firla wieder zur Rundreise aufbrechen, dann sollen die Jungstörche beringt werden.