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Unternehmen Dussmann Service schafft 20 neue Arbeitsplätze / "Noch Kapazitäten nach oben" "Wir sind in Gardelegen angekommen"

Von Gesine Biermann 23.05.2014, 03:14

Seit vier Jahren sind sie hier ansässig. Nun baut das Berliner Unternehmen Dussmann Service seinen Gardeleger Standort weiter aus und schafft mit einer Service Line und einer Wäscherei neue Jobs - auch für weniger flexible Arbeitnehmer.

Gardelegen l Weltweit hat das Unternehmen mehr als 60000 Mitarbeiter, deutschlandweit sind es mehr als 20000. Etwa 50 von ihnen stehen in Gardelegen in Lohn und Brot. Bislang kochten sie für Kindergärten oder arbeiteten in Sachen Gebäudeschutz in der Alarm- und Empfangsstelle. Nun gibt es zwei weitere Bereiche, in die die Firma mehrere hunderttausend Euro investiert hat. So entstand im Unternehmenssitz am Kämmereiforst eine Wäscherei, die allerdings keine Dienstleistungen im Privatkundenbereich übernimmt, sondern ausschließlich firmen- eigene Wischbezüge aufbereitet. Dort entstanden eineinhalb Vollstellen. Weitere 20 Mitarbeiter sind seit dem 1. April in einem weiteren Bereich mit im Dussmann-Team. Sie arbeiten in ganz neu eingerichteten Räumen und nehmen dort in der Service Line, einem firmeninternen Callcenter, Aufträge für Dienstleistungen in den von Dussmann betreuten Objekten entgegen. Zumeist gehören diese gewerblichen Kunden wie Autohausketten oder Bankfilialen, erläutert Niederlassungsleiter Heiko Forberger. Wo auch immer in einem solchen Objekt in der Region, aber auch in anderen Teilen Deutschlands zum Beispiel eine Glühlampe ausgewechselt werden muss, geht der Auftrag dafür in Gardelegen ein.

Wie das Ganze funktioniert, ließen sich gestern auf Einladung von Heiko Forberger Bürgermeister Konrad Fuchs und Wirtschaftsförderin Mandy Zepig gleich mal vor Ort von Heike Niemann erklären. Die Wannefelderin ist seit dem ersten März Mitarbeiterin der Service Line und spart seither viel Zeit. "Vorher musste ich immer nach Magdeburg zur Arbeit fahren", sagt sie. Nun sei sie froh, einen Arbeitsplatz in der Region gefunden zu haben.

Und der ist zudem sehr flexibel. "Wir haben Mitarbeiter, die acht Stunden täglich arbeiten, andere, zum Beispiel alleinerziehende Mütter, sind mit sechs Stunden bei uns, weil sich das mit den Kitazeiten besser vereinbaren lässt", erklärt Forberger. Und auch ältere Arbeitnehmer sehe das Unternehmen als "wertvolle Ressource" im Team. Das zahle sich aus: "Wir haben dadurch nur eine sehr geringe Fluktuation."

"Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie sich hier niedergelassen haben."

Für die Zukunft plant Dussmann die Servicezeiten im Callcenter auf 365 Tage rund um die Uhr auszuweiten. Insgesamt könnten dann bis zu 25 Mitarbeiter in einer Schicht tätig sein, schaut Forberger voraus. Damit ergibt sich bei steigender Auftragslage möglicherweise für weitere 50 bis 60 Männer und Frauen aus Gardelegen und Umgebung die Chance auf einen Job vor Ort.

Und auch im Bereich Catering gebe es noch Kapazitäten, versichert Forberger. Einige Aufträge von Kitas oder Unternehmen aus der Region hätten nämlich im Auftragsbuch noch Platz. Allerdings, so Forberger, sei Dussmann ein wenig teurer als einige Konkurrenzunternehmen. Die Begründung dafür ließ er unkommentiert: "Wir zahlen unseren Mitarbeitern Tariflohn."

Und das fand natürlich auch die Anerkennung seiner Besucher: "Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie sich hier niedergelassen haben", versicherte Fuchs. Ihn und Wirtschaftsförderin Mandy Zepig freute auch die Nachricht, dass es in Sachen Internetzugang - "eine wichtige Voraussetzung", so Forberger - offenbar keine Probleme gibt.

Vieles von dem, was in Gardelegen passiere, sei aber sicher auch dem persönlichen Engagement Forbergers zu verdanken, lobte Fuchs zum Abschied, und augenzwinkernd: "Sie sind ja schon fast selbst ein Gardeleger geworden." Ein Lob, das Forberger auf das Unternehmen ausweitete: "Ich denke, wir sind in Gardelegen angekommen."