Estedt weiter Thema Nur Klage möglich

04.06.2014, 01:18

Gardelegen (cah) l Bezüglich der Eingangsklasse für die Estedter Peter-Härtling-Grundschule bleibe der Stadt nur der Klageweg, erläuterte gestern auf Anfrage Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs. Morgen wird es dazu ein Gespräch mit den Stadträten Christian Glatz (Gemischte Fraktion), Walter Thürer und Erika Olbrich (beide SPD-Fraktion) geben. Gegenstand der Beratung soll sein, ob Klage gegen die Ablehnung einer Eingangsklasse durch das Landesschulamt erhoben werden soll und wenn ja, mit welcher Begründung.

Die Zukunft der Grundschule Estedt war erneut Thema in der Stadtratssitzung am Montagabend im Rathaussaal. Stadtrat Christian Glatz forderte Aktivitäten seitens des Stadtrates gegen die Entscheidung des Landesschulamtes. "Wir müssen Widerspruch gegen den Bescheid einlegen. Irgendwie müssen wir das hinkriegen, denn sonst ist die Schule nächstes Jahr zu", machte Glatz deutlich. Bürgermeister Konrad Fuchs erläuterte noch einmal die gesetzlichen Vorgaben, wonach die Gesamtschülerzahl für Grundschulen bei 52 und für die Eingangsklasse bei 13 liegen müssten. Beide Vorgaben könne Estedt nicht erfüllen. Auch nicht mit den Willensbekundungen von Eltern, ihre Kinder künftig in Estedt beschulen lassen zu wollen. "Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer. Die Schule bleibt für das nächste Jahr bestehen. Wir haben also die Chance, Voraussetzungen zu schaffen, dass solche Versagensgründe nicht mehr existent sind", sagte Fuchs (gemeint ist die Änderung von Schuleinzugsbereichen, die aber schon im vorigen Jahr gescheitert war - Anm. d. Red.).

Stadtrat Walter Thürer berichtete dann von der Anhörung im Landesschulamt am 22. Mai. "Nach den lobenswerten Aktivitäten der Eltern hätten wir die Gesamtzahl von 52 Kindern erreicht", sagte Thürer. Am Tag der Anhörung sei zugleich ein Stichtag gewesen. Bis zum 22. Mai hätten alle Schüler im Einzugsbereich Estedt polizeilich gemeldet sein müssen. Konkret geht es um 2 Schüler, die derzeit noch zum Klötzer Einzugsbereich gehören, die aber künftig in Estedt zur Schule gehen sollen. "Das ist einfach spitzfindig, wegen zwei Schülern, die polizeilich noch nicht gemeldet sind, alles zu versagen", zeigte Thürer sich verärgert.

Ähnliche Meinungen äußerten Jörg Gebur (CDU), Erika Olbrich (SPD) und Ralf Linow (Linke).

Das Landesschulamt hatte per Bescheid der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass aufgrund des Nichterreichens der Gesamtschülerzahl dem Antrag auf Ausnahmegenehmigung für eine Eingangsklasse nicht stattgegeben werde. Während die erste Estedter Klasse in die Reutter-Grundschule eingeschult werden soll, bleiben die Klassen zwei bis vier noch in Estedt (wir berichteten).