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Warnwert für die Nonne wegen verbessertem Lockstoff heraufgesetzt Aufforstung zum ersten Mal auch im Herbst

Von Christina Bendigs 19.01.2011, 05:22

Mit zahlreichen Daten und Fakten wartete Revierförster Frank Zeiseweiß bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Hohes Feld in Jerchel auf. Die Planzahlen konnten aufgrund des Kiefernsterbens nicht eingehalten werden. Im Jahr 2011 ist ein Holzeinschlag von 2235 Festmetern vorgesehen. Auch auf den Waldschutz ging Zeiseweiß ein.

Jerchel. Revierförster Frank Zeiseweiß schien die Waldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft Hohes Feld während der Jahreshauptversammlung beruhigen zu wollen. Die Warnwerte für die Nonne und den Kiefernspinner seien im Sommer und Herbst 2010 zwar überschritten worden. Das bedeute aber noch keine massenhafte Vermehrung. "Bei diesem Wert müssen lediglich die Untersuchungen ausgeweitet werden", erklärte er.

Nonne und Spinner überschritten Warnwert

Der Warnwert für die Nonne sei im vergangenen Jahr wegen eines besseren Lockstoffes verdoppelt worden. Bislang lag er bei 1500 Faltern je Falle. Inzwischen liegt er bei 3000 Faltern je Falle. Der Wert ist im Revier Jerchel überschritten worden. Überschritten wurde im Revier Jerchel auch der Warnwert für den Kiefernspinner. In den Fallen im Raum Jerchel lag der Wert bei 250 Faltern, der Warnwert beträgt 70 Falter. Ob tatsächlich eine massenhafte Vermehrung der Insekten zu erwarten ist, werde erst die Winterbodensuche zeigen, die im Revier Jerchel auf 78 zusätzlichen Flächen realisiert wird.

Zeiseweiß informierte während der Versammlung auch über die Maßnahmen in den Wäldern im Jahr 2010. Durch das Kiefernsterben waren die Planzahlen allerdings nicht einzuhalten. Ursprünglich sollten lediglich 3405 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Zum 31. Dezember wurden bereits 11 271 Festmeter eingeschlagen. Das Holz konnte unter anderem als Energieholz vermarktet werden. Die Menge des Energieholzes im Bereich Jerchel hat sich gegenüber dem Jahr 2009 verzehnfacht.

Zum ersten Mal haben die Waldarbeiter im vergangenen Jahr eine Herbstaufforstung vorgenommen, um die kahlgeschlagenen Flächen möglichst schnell wieder in Kultur zu bringen. 80 000 Pflanzen seien noch vorhanden, berichtete Zeiseweiß, "da sind noch einige Hektar möglich, bis die nächsten 170 000 Pflanzen kommen". Die Neupflanzung sei wegen Schnee und Forst zwischenzeitlich unterbrochen worden.

Wiederaufgeforstet wurden inzwischen 5,4 Hektar. Vorbereitende Arbeiten für die Kultur- und Waldpflege sind auf 46,48 Hektar realisiert worden. Erstmals seit langem seien zudem Zäune auf einer Fläche von 1,75 Hektar erneuert worden.

Für 2011 ist eine Jungdurchforstung auf 12,58 Hektar und eine Durchforstung auf 13,92 Hektar geplant. 22,8 Hektar Land sollen aufgeforstet werden. Der Holzeinschlag steht mit 2235 Festmetern im Plan. Allerdings könne sich dieser Wert auch noch erhöhen, meinte Zeiseweiß.