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Der Regionalverband der Volkssolidarität bietet Senioren in Gardelegen ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen an Auch im Alter nicht alleine sein

Von Gesine Biermann 26.01.2011, 05:27

Viele Menschen sind im Alter allein. Aber auch wer noch einen Ehepartner oder eine Familie um sich hat, sehnt sich im Ruhestand oft nach sozialen Kontakten. Genau die bietet die Volkssolidarität (VS). Wie erfolgreich deren Arbeit in der Region auch im vergangenen Jahr wieder war, berichteten gestern Regionalgeschäftsführerin Monika Pingel und ihre Kollegin Jacqueline Kohlmeier in der Gardeleger Begegnungsstätte

Gardelegen. Die Zahlen sind beeindruckend: Insgesamt 5490 Mitglieder zählte der Regionalverband der Volkssolidarität im vergangenen Jahr. Das sind 223 Männer und Frauen mehr als noch im Vorjahr.

Dass eine Mitgliedschaft für Senioren immer attraktiver wird, liegt wohl vor allem an der Vielzahl und Vielfältigkeit der Veranstaltungen. Rund 1000 – mit insgesamt 40 780 Teilnehmern – waren es 2010 zwischen Salzwedel und Havelberg. Davon rund 200 allein in Gardelegen.

So wurden den Mitgliedern hier zwei große Feste geboten. "In jedem Bereich veranstalten wir ein Frühlings- und ein Herbstfest", erläuterte Regionalgeschäftsführerin Monika Pingel. Und diese seien äußerst beliebt, bestätigt ihre Kollegin Jacqueline Kohlmeier, Mitarbeiterin für soziale Belange in der VS.

Das gleiche gilt indes auch für die zahlreichen kleineren Veranstaltungen, die von geselligen Nachmittagen über themen- und saisonbezogene Vorträge bis hin zu Bildungs- und Beratungsveranstaltungen reichen. So können Senioren Computerkurse besuchen, die speziell auf ältere Teilnehmer zugeschnitten sind. "Seit kurzem gibt es aber auch eine Angehörigengruppe, die sich mit der Pflege und Betreuung von demenzerkrankten Familienangehörigen befasst", berichtet Kohlmeier.

Daneben finden sich die Mitglieder schließlich in verschiedenen Interessengruppen zusammen. Die Handarbeitsdamen seien da ein "tolles Beispiel", aber auch die "skatbegeisterten Herren". Zudem engagieren sich etliche Mitglieder in einem generationenübergreifenden Projekt mit dem Gardeleger Schullandheim, bringen hier ihre Erfahrungen ein.

Aber auch, wer einfach nur mal plaudern möchte, findet in der Begegnungsstätte in Gardelegen täglich schon am Vormittag ein gemütliches Plätzchen und eine Tasse Kaffee; wer möchte, bekommt auch ein Stückchen Kuchen dazu. "Und wir machen auch schon mal eine Bockwurst heiß", so Monika Pingel lächelnd. Denn die Chefin des Regionalverbandes weiß, dass es vielen Senioren in Gesellschaft einfach besser schmeckt. Deshalb "ist auch unser Mittagessen des Monats immer sehr beliebt".

Weil viele Damen und Herren auch im Alter auf ihre Gesundheit achten, seien sportliche Treffen oder die Tanzgruppe ebenfalls sehr gut besucht, bei Angeboten wie der Singegruppe können musikalisch und textlich auch die grauen Zellen fit gehalten werden.

Manchmal geht es bei der VS aber auch einfach nur um den Spaß. "Schrapeln oder Bingo" erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Lachen ist schließlich gesund. Eine Weisheit, die sich in der Gardeleger und den anderen Begegnungsstätten in der Region jeden Tag neu bestätige. Die Gemeinschaft, das gemeinsame Erleben, erhalten vielen älteren Menschen die Freude am Leben, auch das erfahren Monika Pingel, Jacqueline Kohlmeier und ihre Kollegen täglich.

Nicht zuletzt tragen dazu auch die Reisen und Ausflüge bei. Eine Flugreise nach Mallorca und eine Busreise an den Gardasee waren es im vergangenen Jahr, dazu natürlich unzählige Tages- oder auch Halbtagesausflüge, "zum Beispiel in die Therme nach Bad Wilsnack oder einfach mal ins Kino", erzählt Kohlmeier: "So etwas versuchen wir in jedem Monat anzubieten."

All jenes, das machen die beiden Frauen gestern deutlich, funktioniere aber auch deshalb so gut, weil sich zahllose ehrenamtlich Mitarbeiter in der Volkssolidarität engagieren.

490 waren es 2010. Und auch hier ist die Tendenz steigend: 70 kamen allein im vergangenen Jahr dazu. Unter ihnen sind vor allem die Vorsitzenden der Ortsgruppen in der Stadt und den Dörfern. Sie planen laut Pingel und Kohlmeier nicht nur tolle Veranstaltungen, sondern auch Besuche bei kranken oder pflegebedürftigen Mitgliedern, seien Ansprechpartner vor Ort und zuweilen wahre Organisationstalente. Es sei wie überall im Leben, so Pingel und Kohlmeier: Vieles funktioniere nur, wenn sich viele engagieren.

Schließlich steckt nicht umsonst das Wörtchen Solidarität in der Volkssolidarität.