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Veronika Conrad bietet im Werkstattcafé in Kloster Neuendorf Töpferkurse an "Oft kommt etwas Anderes heraus"

Von Anke Kohl 08.08.2014, 03:19

Ein großes buntes Schild weist am Ortseingang von Kloster Neuendorf auf ein Werkstattcafé hin. Gewerkelt wird dort regelmäßig. Nämlich bei Töpferkursen, die Veronika Conrad dort anbietet.

KlosterNeuendorf l Apfelsine oder doch Orange - vor dieser Frage steht Andrea Fischer, als sie am Montag ihre Keramikarbeit betrachtet und überlegt, in welcher Farbe das Schneckenhaus später in ihrem Garten leuchten soll. Erst seit ein paar Monaten kommt die Gardelegerin in das Werkstattcafé, wo sie bei Veronika Conrad das Töpfern für sich entdeckt hat.

Geradezu inspirierend muss schon die Atmosphäre im Café Rosenholz auf Besucher wirken. Denn in unregelmäßiger welliger Linie läuft eine Bahn aus kunterbunt bemaltem Gipsputz an den Wänden entlang. Und auch der Fußboden hat - ähnlich einem Kunstwerk von Friedensreich Hundertwasser - eine Gestaltung aus bunten Scherben bekommen. Auf Regalen, in den Fensterbänken stehen und von der Decke herab hängen die kleinen Kunstwerke, die Veronika Conrad selbst anfertigt. Dabei fallen bunte Drachen genauso auf wie Wunschkugeln, Elfen, Katzen, Gartentürme, Eulen und vor allem Hühner.

Ähnlich auffallend wird sicher auch das Schneckenhaus, an dem Andrea Fischer gerade arbeitet. Denn schließlich entscheidet sie sich für einen hellen, grünlichen Farbton, der von apfelsinenfarbenen Ringen auf dem türmchenartigen Schneckenhaus unterbrochen wird. Salatfresser hat die Gardelegerin vor dem ersten Brand mit zierlichen Strichen in den Ton geritzt. "Na ja, Schnecken sind doch Salatfresser", argumentiert sie und lacht.

Einmal wöchentlich trifft sie sich hier in entspannter Runde mit Freundinnen und Bekannten beim Töpferkurs. Ihr Erstlingswerk war eine Prinzessin, erzählt Fischer. "Das sollte eigentlich eine dicke Frau werden. Aber mittlerweile habe ich schon gemerkt, dass am Ende oft etwas anderes dabei herauskommt, als man eigentlich dachte."

Zur wöchentlichen Töpferrunde gehört auch Ulrike Kalfari-Hoff. Kennengelernt haben sich die Damen übrigens erst im Werkstattcafé. "Das hat sich so ergeben, und es passt eben", sagt die Gardelegerin, die zuerst mit ihrer ganzen Familie zum Töpfern nach Kloster Neuendorf gekommen war. "Das war so ein schöner Nachmittag, dass ich anschließend mit dem Töpfern weiter machen wollte." Und Veronika Conrad bestätigt: "Hier kommen Leute zusammen, die sich vorher nicht kannten und werden zu Gruppen, die sich dann immer wieder treffen."

Seit zweieinhalb Jahren gibt es das Werkstattcafé Rosenholz von Veronika Conrad in Kloster Neuendorf. Kaffee und Kuchen sind zu den Öffnungszeiten - derzeit von donnerstags bis sonntags, ab 14 Uhr, oder wenn die Tür offen steht - immer im Angebot.