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Gardeleger Feuerwehr wertete das Jahr 2010 aus / Ordnungsamtsleiter Heiko Hirsch: "Wehr ist ein Aushängeschild für die Bürger"

Von Donald Lyko 01.02.2011, 05:30

Während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gardelegen am Freitagabend im Gerätehaus haben die Mitglieder der Wehrleitung eine Bilanz über das Jahr 2010 gezogen. Wehrleiter Wolfgang Hein ging dabei sehr detailliert auf die gesellschaftliche Arbeit der Wehrmitglieder ein.

Gardelegen. Das Jahr 2010 sei für die Gardeleger Feuerwehr wieder "ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr" gewesen, "aber es war mit Sicherheit auch ein Jahr, welches wir als unser schwerstes in den Jahren nach dem Wiederaufbau erlebt haben". Mit diesem Fazit – unter anderem bezogen auf den neuen Rekordwert von 153 Einsätzen – begann Wehrleiter Wolfgang Hein am Freitag seinen Bericht während der Jahreshauptversammlung.

Dann arbeitete er Punkt für Punkt die verschiedenen Bereiche ab, in denen die Mitglieder der Wehr aktiv waren und sind. Unter anderem im gesellschaftlichen Leben, denn bei vielen Veranstaltungen standen die Feuerwehrleute helfend zur Seite. Ob die Absicherung des Wallmarathons, Führungen für Kindergartengruppen, Schulklassen und Projektgruppen durch das Gerätehaus, ob Begleitung von Osterfeuer und Fackelumzügen, Aufstellen des Maibaumes auf dem Rathausplatz, Auf- und Abbau der Pyramide für die Weihnachtszeit, Anbringen der Lichterkette am Weihnachtsbaum, Alarmübungen in Schulen und Kindergärten, Einsatzübung während des Tages der offenen Tür des Krankenhauses, Brandschutzschulungen in Unternehmen und Vorträge für Senioren der Volkssolidarität – all das zählte Wolfgang Hein auf als Beleg dafür, dass nicht nur in den Dörfern die Feuerwehren aktiv das kulturelle Leben mitgestalten, sondern auch in der Kernstadt Gardelegen.

Nachdem einige Wehrmitglieder 2009 an der Goal-Diving-WM im Rahmenprogramm teilgenommen hatten, gingen im vergangenen Jahr einige junge Kameraden selbst an den Start. Und das ganz erfolgreich, denn Maik Chwojka, Alexander Junge, Torsten Hintze und Pascal Jordan verpassten nur knapp eine Medaille.

In seinem Bericht für das Jahr 2010 listete der Wehrleiter auch die Aktivitäten der selbstständig arbeitenden Gruppen auf. Dazu gehörten neun Ausbildungsveranstaltungen, die Teilnahme der Wettkampfgruppe an mehreren Veranstaltungen und die Dienstveranstaltungen. Die Kameraden mit besonders guter Teilnahme benannte Hein namentlich (siehe Infokasten). Auch im vergangenen Jahr haben sich einige Wehrmitglieder bei verschiedenen Lehrgängen weiterqualifiziert.

Nach dem Wehrleiter folgte Jugendwart Till Kern. Er berichtete über die Arbeit der derzeit 26 Mitglieder der Jugendwehr. Damit hat sich die Mitgliederzahl zum Vorjahr nicht verändert, denn den acht Abgängen standen acht Neuaufnahmen gegenüber. Für die Jugendwehr gab es 27 Dienstveranstaltungen, zu denen die Ausbildung ebenso gehörte wie die Teilnahme an Wettkämpfen und am Verbandszeltlager in Arendsee. Am 3. Oktober fand ein Berufsfeuerwehrtag statt, bei dem die Jungen und Mädchen mehrere Übungen absolvieren mussten. "Ich denke, das war ein anstrengendes, aber auch ein erfolgreiches Jahr für unsere Jugendwehr", fasste Till Kern zusammen. Kritische Wort gab es dennoch: "Die Dienstteilnahme liegt nach wie vor durchschnittlich bei 50 bis 60 Prozent bei unseren Jugendlichen. Das muss besser werden."

Bevor die Ehrungen und Beförderungen vorgenommen wurden, berichteten auch Frauensprecherin Caterina Weber, Kassenwart Joachim Strutz und der Sicherheitsbeauftragte Andy Behling für ihre Bereiche über das Jahr 2010. "Die Frauen stehen den Männern in nichts nach", sagte Caterina Weber und verwies auf die Statistik der Einsatzteilnahme, in der mit Nadine Behling und Monika Hein auch zwei Frauen zur Spitzengruppe gehören.

Ordnungsamtsleiter Heiko Hirsch attestierte den Mitgliedern der Gardeleger Wehr, der Schwerpunktwehr für den Bereich, dass sie ein "Aushängeschild ist für die Bürger dieser Kernstadt". Und schon allein wegen der Ausrüstung und der Ausbildung werde sie ein Aushängeschild bleiben. Zum Thema Gebietsreform sagte Hirsch, die Wehren der einzelnen Orte müssten zu "einer Wehr zusammenwachsen" auf den Ebenen Einsatzbereitschaft, Ausbildung und Ausrüstung.