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Gemeindepädagogin Susanne Ullah-Pothmann scheidet nach neun Jahren aus dem Dienst aus "Die Kinderkirche, das war mein Leben"

Von Conny Kaiser 08.01.2015, 01:03

Neun Jahre lang war sie für die Kinder- und Jugendarbeit im heutigen Pfarrbereich Kalbe zuständig. Nun ist Susanne Ullah-Pothmann aus dem Kirchendienst verabschiedet worden. Die Gemeindepädagogin ging auf eigenen Wunsch.

Kalbe l Die Vorbereitung und Begleitung des weihnachtlichen Krippenspiels 2014 war eine ihrer letzten großen Aufgaben im Kirchendienst. Doch diesen Dienst hat Susanne Ullah-Pothmann nun quittiert. Am Dienstagnachmittag wurde die bisherige Gemeindepädagogin von Superintendent Matthias Heinrich in der Kalbenser Kirche verabschiedet. Dieser überreichte ihr einen Gutschein und verband dieses Präsent mit der Hoffnung, die 50-Jährige, der er viele Begabungen zuschrieb, möge der Region erhalten bleiben.

Nach kurzer Auszeit zurück in den alten Beruf

"Ich möchte auf jeden Fall bleiben", sagt die gebürtige Niedersächsin, die 2005 in die Altmark gekommen war und die sich inzwischen in Brüchau ein neues Zuhause geschaffen hat. "Und es ist ja auch nicht so, dass ich in den Ruhestand gehe", betont Susanne Ullah-Pothmann. Nur benötige sie aus gesundheitlichen Gründen erst einmal eine kleinere Auszeit. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten, die der Kirchendienst mit sich gebracht habe, hätten ihr doch einiges abverlangt, gibt sie zu. "Künftig möchte ich wieder eine gewisse Regelmäßigkeit." Deshalb, so sagt die gelernte Erzieherin, werde sie sich um eine Stelle in ihrem alten Beruf bemühen. Und sie ist optimistisch, dass es mit einer Anstellung klappt. Denn die Nachfrage nach Erzieherinnen ist da. Zudem hatte sie schon einmal zwischen Mitte 2012 und April 2013 stundenweise als Erzieherin für die Stadt Kalbe gearbeitet, dies aber dann aufgrund der Pflegebedürftigkeit einer Angehörigen wieder aufgegeben. Ihre Tätigkeit als Gemeindepädagogin hatte sie aber stets weiter ausgefüllt.

Noch keine Bewerbung für Rabensteins Stelle

Jedoch handelte es sich hierbei nur um ein 75-Prozent-Stelle. In deren Rahmen war Susanne Ullah-Pothmann neun Jahre lang für die Kinder- und Jugendarbeit in den Pfarrbereichen Kalbe und Kakerbeck zuständig. Inzwischen sind diese zu einem Bereich verschmolzen worden, wobei im vergangenen Jahr auch noch das Kirchspiel Güssefeld dazugekommen ist. Es war bis dato von Gemeindepädagogin Gesine Rabenstein betreut worden.

Deren Stelle ist bereits im Oktober 2014 neu ausgeschrieben worden. Doch hat sich bislang niemand darum beworben. Deshalb wird nun laut Pfarrer Dieter Borchert über ein neues Modell nachgedacht. Vielleicht lasse sich ja im Rahmen einer 150-Prozent-Stelle ein Ehepaar für die Gemeindepädagogenarbeit gewinnen.

Doch in den kommenden Monaten wird der bisherige Zuständigkeitsbereich von Susanne Ullah-Pothmann erst einmal auf Ehrenamtliche verteilt. Denn der Pfarrer, der insgesamt 21 Orte zu betreuen hat, kann sich nicht zusätzlich darum kümmern.

Zuständigkeiten vorerst auf Ehrenamtliche verteilt

Im Bereich Kalbe wird die Kinderkirche nun vertretungsweise von der Vahrholzerin Gerda Habermann übernommen. Sie ist immer montags ab 15 Uhr im städtischen Pfarrhaus präsent. Im Bereich Kakerbeck ist Steffi Franzl ehrenamtlich für die Kinderkirche zuständig. Dort findet das Treffen immer donnerstags ab 15 Uhr im Domizil der Kinderkirche im ehemaligen Pfarrhaus statt. Im Bereich Badel hingegen übernimmt Christa Schulz vertretungsweise die Kinderkirche. Dort treffen sich die Mädchen und Jungen immer mittwochs um 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus.

"Die Kinderkirche, das war wirklich mein Leben. Ich hatte Kinder dabei, die mich über die ganzen neun Jahre begleitet haben", sagt Susanne Ullah- Pothmann. Umso reiflicher habe sie sich ihr Ausscheiden aus dem Kirchendienst überlegt. Aber natürlich sei sie auch gespannt auf das, was nun komme. "Denn wann, wenn nicht jetzt, hätte ich mich noch einmal neu orientieren sollen?", fragt die 50-Jährige und liefert die Antwort gleich mit.

Und viele, nicht nur der Superintendent, haben ihr während des Abschiedsgottesdienstes in der Kalbenser Kirche die besten Wünsche mit auf den weiteren Lebensweg gegeben.