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Integrationsbeauftragter als Ansprechpartner für die Stadt / Gremium soll Arbeit koordinieren Dirk Kuke will Runden Tisch für Migration etablieren

26.01.2015, 01:10

Gardelegen (cah) l Stadtrat Dirk Kuke (Freie Liste) will für die Stadt Gardelegen einen Runden Tisch für Migration etablieren. "Die Problematik um Migration, Antragsteller und die Aufnahme von Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt und den Kommunen hat einen ersten Höhepunkt erreicht", betonte Kuke in einer Pressemitteilung vom Sonnabend. Darauf jedoch habe er bereits Anfang 2014 hingewiesen, dass die Situation ein Schwerpunkt für die Verwaltung und für den Stadtrat werden würde. Löblich sei es, dass mittlerweile der Landkreis, der für die Asylbewerberthematik zuständig ist, so langsam reagiere (Deutschkurse, Unterbringung in Wohnungen, Integrationslotsen, wir berichteten). "Aber es kommt schon fast zu spät", meinte Kuke. Auch sei die Stadt bei den Aktivitäten des Kreises weiterhin außen vor. Und das könne nicht sein, so Kuke, der sich seit Monaten für einen neuen ehrenamtlichen Posten in der Stadt, für einen Integrationsbeauftragten, einsetzt und diesen Posten auch übernehmen würde.

Die Bürger der Stadt hätten jedoch ein Recht auf Information und Mitbestimmung. Es gehe um ein gemeinsamens, koordiniertes Wirken aller Institutionen vor Ort und aller Menschen, die sich einbringen wollen. "Dabei können Integrationslotsen nur einen gleichberechtigten Anteil der Aufgaben übernehmen, aber den Kontakt zur Stadt und dem Stadtrat sollte schon ein dazu berufener Bürger Ansprechpartner sein", meinte Kuke.

Die Entscheidung ziehe sich allerdings hin. "Wir müssen und sollten agieren, anstatt im Nachlauf zu reagieren", stellte Kuke klar. Es gehe um eine offene Informationspolitik und darum, den Menschen mögliche Ängste im Zusammenhang mit Kriegsflüchtlingen und Asylbewerbern zu nehmen und sie für ein Miteinander oder auch nur für eine Duldung zu gewinnen, so Kuke weiter.

Gute Beispiele gebe es in Kalbe und in Stendal mit der Bildung eines Runden Tisches für Flüchtlinge.

Alle Partner, wie Kommunen, Arbeiterwohlfahrt, Agentur für Arbeit, Kirchen, Hilfsorganisationen, Vereinen bis hin zu ehrenamtlich tätigen Bürgern sollen sich an einen Tisch setzen. Eingeladen sind auch die Mitbürger, die sich auf ihren Internetpräsentationen, Facebook und Twitter "Nein zum Heim Gardelegen" und "Ja zum Heim Gardelegen" mit pro und contra geäußert haben.

"Vielleicht ließe sich in einem ersten Schritt erreichen, dass jeder, der helfen will, sein Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet und sich zunächst meldet", schlug Kuke vor. Um danach in die konkrete Arbeitsphase gehen zu können. Die Themen Sprachunterricht mittels ehrenamtlicher Initiative und Arbeitsbeschaffungen seien nur ein Teil der konkreten Arbeit. "Eigentlich wollte ich diese Problematik zur Entscheidung dem Stadtrat überlassen und nicht weiterhin den Vorreiter spielen", bekannte Kuke. Es sei jedoch erforderlich, dass schnell gehandelt und gearbeitet werde. "Das sind wir unseren Mitbürgern schuldig, um unnütze Reibungsverluste und Auseinandersetzungen zu vermeiden", sagte Kuke.

Wer mitarbeiten will, sollte sich schnellstmöglich mit Kuke in Verbindung setzen.

Kontakt: dirkkuke@me.com