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Mitarbeiterin der Kulturstiftung des Bundes zu Besuch bei der Künstlerstadt / Unterstützung ausgelotet Spätere Förderung nicht ausgeschlossen

Von Gesine Biermann 04.03.2015, 02:19

Karoline Weber, Mitarbeiterin der Kulturstiftung des Bundes, hörte und schaute sich bei den Mitgliedern des Kalbenser Künstlerstadtvereines um. Zunächst ging es nur ums Kennenlernen - spätere Förderung nicht ausgeschlossen.

Kalbe l Eigentlich wolle sie ja nur mal gucken, versicherte sie mehrfach. Doch dafür ließ sich Karoline Weber von der Bundeskulturstiftung - und dort zuständig für den "Fonds zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements für die Kultur in den neuen Bundesländern" - viel Zeit. Nach einem Stadtrundgang mit Vereins-chefin Corinna Köbele kamen Weber und ihre Praktikantin Sarah Freistedt gleich noch mit zu einer Plauderrunde in die Galerie der 100 Brücken.

"Ich bin ganz begeistert, in wie vielen Fenstern man das Symbol der Künstlerstadt findet."

Karoline Weber, Bundeskulturstiftung

Es geht, wie so oft, ums Geld. "Sie wissen nicht wieviel, und wir können dazu auch noch gar nichts sagen", so Weber lächelnd. Derzeit sei erst einmal wichtig, sich kennenzulernen. Denn so gehe die Stiftung im Fall der Förderung durch den Fonds Neue Länder vor (siehe auch Infokasten). "Ja, wir sind schon etwas ungewöhnlich", so Weber augenzwinkernd, "wir arbeiten nämlich nach dem Scoutingprinzip: Wir fahren hin und sehen uns die Sache selbst an."

Nach dem Stadtrundgang sei sie aber schon mal ganz begeistert darüber, "in wie vielen Häusern man hier das Symbol der Künstlerstadt finden kann", lobte die Stiftungsmitarbeiterin. Nun wolle sie "auch mal hören", welche Probleme es so gebe, und was der Verein in Kalbe so stemmt. "Es ist ja nicht selbstverständlich, dass Menschen so Freizeit opfern."

Wieviel genau, das erfuhren die beiden Besucherinnen aus Halle denn auch gleich aus berufenem Mund. Denn neun Vereinsmitglieder hatten in der Zwischenzeit nicht nur Kaffee gekocht, sondern begrüßten die Gäste persönlich und malten ein sehr plastisches Bild von der Vereinsarbeit. So erinnerte Carola Limberg an die Gründung und den gleich darauffolgenden ersten Sommercampus: "Da war nicht viel Zeit dazwischen!" Dafür aber "so viele Spinnweben, dass ich dachte die nehmen gar kein Ende", schilderte wiederum Maria Rimpel schmunzelnd.

"Schon ungewöhnlich, dass man eingeladen wird, alle Phantasien mal auszuplaudern."

Vereinschefin Corinna Köbele

Die hatte nämlich vor knapp zwei Jahren zu jenen Helfern der ersten Stunde gehört, die die Unterkünfte für die Kunststudenten notdürftig vorbereiteten. Und nun, so Rimpel schmunzelnd, "kommen sogar Studenten aus Südkorea zu uns nach Kalbe."

Staunend hörten die Besucherinnen aus Halle auch, dass sich der Gewerbestammtisch ebenso in die Vereinsarbeit einbringt, wie der Jugendclub oder wie viele der leerstehenden Häuser mittlerweile von der Künstlerstadt "annektiert" und auch genutzt werden, "nämlich 20", wie Köbele bezifferte.

Was genau die Stiftung tun will und kann, blieb aber das Geheimnis der beiden Damen. Aber vielleicht nur bis Mitte Mai. Dann, so Köbele, wird es einen neuen Kontakt geben.

Ihr Fazit: "Schon sehr ungewöhnlich, dass man offiziell eingeladen wird, alle unsere Phantasien auszuplaudern - ja geradezu aufgefordert wird-, nicht nach der Machbarkeit gefragt zu werden, sondern nach den vielen Ideen, die in jedem von uns so schlummern."