1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Falken sollen Krähen vertreiben

Kalbenser Ortschaftsrat diskutierte über Lösungen für Probleme mit geschützten Vögeln Falken sollen Krähen vertreiben

Von Anke Kohl 07.03.2015, 02:20

Bald beginnt die Brutzeit der Krähen im Kalbenser Stadtpark. Ortschaftsratmitglied Kay Grahmann sprach das wiederkehrende Problem mit den geschützten Vögeln während der Sitzung am Donnerstag erneut an.

Kalbe l "Wir sollten uns schnellst möglich an einen Falkner wenden, der sich mit dem Thema auskennt", schloss Ortschaftsratmitglied Volkmar Erl seine Ausführungen zum Thema Krähen im Kalbenser Stadtpark. Denn die Brutsaison in Sachsen-Anhalts größter Krähenpopulation steht kurz bevor. Anlass der immer wiederkehrenden Diskussion um die Krähen in Kalbe gab Ortschaftsrat Kay Grahmann, der am Donnerstag auf dem Weg zur Ortschaftsratsitzung von einer Bürgerin angesprochen worden war. Die Brutsaison der Vögel stehe an und damit die Beeinträchtigung der Anwohner des Stadtparkes, von Besuchern beim Spaziergang oder auf dem Weg zum Friedhof. "Da müssen wir uns wieder mit beschäftigen", sagte Grahmann.

Falken als natürlichen Feind der Krähe ansiedeln

Ortsbürgermeister Heiko Gabriel unterrichtete die Ratsmitglieder daraufhin, dass seitens der Oberen Naturschutzbehörde bereits eine teilweise Genehmigung zur Vertreibung der Krähen vorliegt. "Aber mehr als Vergrämen dürfen wir nicht machen", stellte er klar.

Volkmar Erl schlug daher vor, einen Falkner zu Rate zu ziehen. "Vielleicht kann man ja Nistkästen in die Bäume hängen und Falken ansiedeln. Sie sind die natürlichen Feinde der Krähen", sagte Erl. "Das ist eine Idee, die wir aufgreifen sollten", antwortete Heiko Gabriel.

Seit Jahren haben die Kalbenser Bürger zum Teil so gar keine Freude an ihrem Stadtpark. Denn alljährlich wird ihnen das kleine Idyll durch Dreck und Lärm regelrecht vergrämt - durch Sachsen-Anhalts größte Krähenpopulation. Die wiederum kann nur vor Beginn der Brutperiode und nur mit Sondergenehmigung eingeschränkt, sprich dezimiert, werden. Im Fachjargon heißt das Herunterspritzen vorhandener Nester auch Vergrämen.

Die aktuelle Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde ist für insgesamt fünf Jahre gültig. Bis einschließlich 2020 dürfen Krähennester von den Bäumen im Stadtpark entfernt werden (wir berichteten).

Die Zahl der Nester schwankte in den vergangenen Jahren immer wieder. Mehr als 700 Brutpaare waren es beispielsweise im Jahr 2001 im gesamten Stadtgebiet. Von der Median-Klinik, auf deren Gelände es auch eine Brutkolonie gibt, wird ebenfalls alljährlich die Vergrämung beantragt.