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SPD nominiert Jürgen Barth als Direktkandidaten zur Landtagswahl / Ersatzkandidatin benannt "Er ist einer, der Deutsch spricht"

Von Gesine Biermann 23.03.2015, 02:30

Ihren bisherigen Abgeordneten Jürgen Barth wollen die Genossen der drei SPD-Ortsgruppen in Gardelegen, Klötze und Kalbe auch für die nächste Legislaturperiode im Landtag sehen. Am Freitag nominierten sie ihn einstimmig für den Landtagswahlkreis 2.

Gardelegen l Die SPD vor Ort vertraut auf Bewährtes: Auch ab 2016 soll Jürgen Barth ihr Mann im Landtag sein. Und der hat "immer noch Lust darauf", wie er am Freitagabend beteuerte. Eindeutig "eine gute Nachricht", wertete Gardelegens Ortsgruppenvorsitzende Mandy Zepig, die zur Mitgliedervollversammlung zur Wahl des Direktkandidaten auch die Genossen aus Klötze und Kalbe begrüßen konnte.

Vorstellen musste sich der gebürtige Lockstedter Jürgen Barth - "ich bin schließlich typischer Altmärker" - eigentlich nicht mehr. Lieber verwies er an dieser Stelle noch einmal auf die Erfolge in der aktuellen Legislaturperiode, die mithilfe der SPD auf den Weg gebracht worden seien. So die Investitionen, die über das Stark-III-Förderprogramm getätigt worden seien. Barth nannte den Neubau der Gardeleger Sekundarschule, die Sanierung der Miester Grundschule und den Neubau der dortigen Kita. Der SPD sei zudem der Ganztagsanspruch auf einen Kitaplatz zu verdanken, unterstrich er. Auf einem guten Weg sei auch das Biosphärenreservat Drömling, in das bereits 30 Millionen Euro geflossen seien.

Für ihn als Landwirt - Barth ist Agraringenieur, Mitglied des Landtagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Sprecher für Landwirtschaftspolitik - habe zudem das von der SPD geplante Gesetz eine wichtige Bedeutung, das es ortsfremdem Unternehmen erschweren solle, vor Ort landwirtschaftliche Flächen zu erwerben, so Barth.

Eine leise Kritik gab es allerdings von Barths Seite für das Finanzausgleichsgesetz, hier insbesondere die gekürzten Zuweisungen für die Kommunen: "Teilweise" sei das "vielleicht doch zu wenig", räumte er ein.

Für die kommende Legislaturperiode wünsche er sich natürlich SPD-Chefin Katrin Budde als neue Ministerpräsidentin, betonte Barth. "Die CDU sollte sich in der Opposition einfinden und auf harten Bänken erneuern."

Direkte Kritik an Barths Gegenspieler Uwe Harms (CDU)kam am Freitag von Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs: Harms habe in den vergangenen Jahren mehrfach "unsere Region blamiert", so Fuchs. Er erinnerte an das "peinliche Auftreten" gegenüber einer Parlamentsmitarbeiterin während einer Dienstreise, das öffentlich geworden war, oder auch an zwei "völlig unbegründete Dienstaufsichtsbeschwerden" gegen ihn selbst, mit der Harms seine Arbeit torpediert habe. Für Barth gab es hingegen Lob: "Du hast die Minister oder Staatssekretäre zu konstruktiven Gesprächen in unsere Region geholt", erinnerte Fuchs. Zudem sei Barth - und dies war ein Seitenhieb in Anlehnung an einen offenen Brief im CDU-Bürgermeisterwahlkampf, in dem die SPD-Kandidatin Mandy Zepig massiv angegriffen worden war - "einer, der Deutsch spricht! Von Dir hätte man Begriffe wie Nepotismus und Ämterpatronage nie gehört", so Fuchs an die Adresse Barths.

Ebenso wie dieser wurde am Freitag auch seine Nachrückerkandidatin Petra Müller einstimmig gewählt. "Ich bin stolz, dass Du mich gefragt hast", schon um "ein Stück von dem zurückzugeben, was ich von Dir bekommen habe", sagte die Stadträtin und SPD-Fraktionschefin. "Ich gehe aber selbstverständlich davon aus, dass ich nicht gebraucht werde."