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Mancher wundert sich über Anzahl der Greifvogelstangen am Radweg "Keine Geldverschwendung"

25.03.2015, 01:21

Kakerbeck l Am neu gebauten Radweg zwischen Kakerbeck und dem B71-Abzweig Wernstedt sind nicht nur 84 junge Winterlinden gepflanzt, sondern auch Sitzstangen für Greifvögel installiert worden. Auf einer Strecke von nicht einmal zwei Kilometern immerhin 14 Stück. Bei der Volksstimme gab es diesbezüglich Anrufe von verwunderten Lesern, die diese enorme Anzahl nicht nachvollziehen können.

Doch sie sei aus volkswirtschaftlicher Sicht eben "keine Geldverschwendung", wie Angela Tüngler von der zuständigen Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt mitteilte. Tüngler ist dort als Fachgruppenleiterin für Umweltschutz und Landschaftspflege tätig und als solche für Ausgleichsmaßnahmen mit zuständig.

Wie sie erläuterte, würden die Sitzstangen, die in dem genannten Bereich in einem Abstand von je 100 Metern aufgestellt worden seien, zum Schutz der jungen Bäume dienen. Denn diese würden bevorzugt von Greifvögeln angeflogen, die durch ihr Eigengewicht jedoch Schäden an den Triebspitzen verursachen würden. Anstelle der Bäume könnten die Vögel nun die Sitzstangen, die inklusive Einbau und Material einen Stückpreis von 23 Euro hätten, nutzen, um von dort aus nach Nahrung zu suchen. Und zur Beute der Greifer würden, so Tüngler weiter, bekanntlich ja auch Nagetiere gehören, was also auch einer wirksamen, giftfreien Mäusebekämpfung gleichkäme. Das ist insofern nicht ganz unbedeutend, als dass im Land in diesem Jahr eine Mäuseplage erwartet wird (Volksstimme berichtete).

Der Radweg, für den das Land mittelfristig einen Anschluss an den bereits bestehenden Radweg ab Wiepke plant, war im Jahr 2013 geschaffen worden und hatte ein Baukostenvolumen von rund 300000 Euro (Planung und Grunderwerb nicht eingerechnet). Die Sitzstangen waren aber erst kürzlich aufgestellt worden.