1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Organisationstalent mit vielen Terminen

Der Blumenstrauß des Monats April geht an Gerda Klopp / Miesterin setzt sich seit Jahrzehnten für ihren Ort ein Organisationstalent mit vielen Terminen

Von Anke Kohl 11.04.2015, 03:28

Ohne Kalender geht bei Gerda Klopp nichts. Die Miesterin hat Termine, Termine, Termine, die zu koordinieren sind. Und die meisten dieser Termine erledigt sie in ehrenamtlicher Funktion. Für dieses Engagement wurde Gerda Klopp für den Blumenstrauß des Monats der Volksstimme vorgeschlagen.

Mieste l In gut einer Woche wird Gerda Klopp ihren 80. Geburtstag feiern. Dafür hat die Seniorin aus Mieste so einiges vorzubereiten. Doch für das Gespräch mit der Volksstimme hat sie noch Platz in ihrem Terminkalender gefunden. Denn Gerda Klopp wurde als Empfängerin für den Blumenstrauß des Monats vorgeschlagen, mit dem ihr schon jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Ort und für die Menschen von der Volksstimme gewürdigt wird.

Verlässliche Partnerin im Ortschaftsrat

"Ich glaube, es sind schon mehr als 20 Jahre, dass Gerda die Rentnerveranstaltungen hier im Ort organisiert. Monat für Monat, das ganze Jahr über, kümmert sie sich um Fahrten, Reservierungen und Bestellungen für unsere Seniorengruppe. Und wir sind ja nun nicht wenige. Zwischen 50 und 60 Senioren sind das immer", erzählt Ingrid Achtert. "Allein dafür hat sie diese Ehrung schon verdient", betont die Miesterin.

Aber Gerda Klopp engagiert sich noch weitaus mehr und auch schon weitaus länger. Bereits in der DDR war sie gewähltes Mitglied im Gemeinderat und hat Entscheidungen für ihren Heimatort mitgetragen. Dieses Ehrenamt füllt die 79-Jährige auch heute noch aus. "Sie zeichnet sich durch absolute Zuverlässigkeit aus", beschreibt Ortsbürgermeister Kai-Michael Neubüser die Zusammenarbeit mit Gerda Klopp. "Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass sie gemeindliches Interesse über persönliches Interesse stellt", sagt Neubüser über die Seniorin, die ihn immer "sehr, sehr unterstützt". So übernehme Gerda Klopp alle Gratulationen zu besonderen Jubiläen oder runden Geburtstagen, die in Mieste so anfallen. "Sie hat da ein Organisationstalent, den Überblick und soviel Elan, was ich wirklich sehr schätze", lobt der Ortsbürgermeister sein Ortschaftsratsmitglied. Ohne Gerda Klopp könne er sich auch die Seniorenbetreuung in Mieste nur schwer vorstellen.

Das Organisationstalent, der Schwung und der innere Drang, etwas zu schaffen, muss der Miesterin irgendwie im Blut liegen. Nach ihrer Lehrzeit in einem volkseigenen Betrieb der Geflügelwirtschaft in Gardelegen setzte sie sich noch weiter auf die Schulbank und studierte Ökonomie - nebenberuflich natürlich und mit sehr gutem Abschluss, wie Gerda Klopp selbst berichtet. Als Hauptbuchhalterin und somit Leiterin der Finanzen habe sie immer sehr genau gearbeitet, erinnert sie sich. "Und wenn da nur ein Pfennig in der Abrechnung fehlte, da haben wir zum Teil die ganze Nacht lang gesucht, bis wir den hatten", erzählt sie schmunzelnd.

Mit den Kollegen von damals gibt es auch heute noch regelmäßige Treffen. "Wir waren ein gutes Kollektiv. Einmal im Monat sehen wir uns in gemütlicher Runde. Ungefähr zehn ehemalige Kolleginnen sind da immer dabei", erzählt Gerda Klopp. Einmal monatlich geht sie außerdem zu den Treffen der Selbsthilfegruppe der Diabetiker, in der ihr verstorbener Lebenspartner Mitglied war.

Talent für Organisation und Vorbereitung

Und auch bei den Treffen der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen ist sie einmal monatlich zu Gast. Der vierte feste Termin im Monat sind dann die Seniorennachmittage für die Rentner aus Mieste, Wernitz und Sachau, die sie ja selbst organisiert hat. Vom Kaffeekränzchen mit Vorträgen oder Kulturbeiträgen bis zur Tagesfahrt hat Gerda Klopp dabei alles im Überblick - sei es nun in der Planung oder schon in der konkreten Vorbereitung, die mit Anmeldung und Beitragskassierung beginnt.

Ach ja, Ehrenmitglied der Feuerwehr Mieste ist sie auch. Über sich selbst sagt sie: "Ich bin so ein Typ, ich kann mich nicht hinsetzen oder vor der Flimmerkiste sitzen und nichts tun. Und so lange wie es noch geht, mach ich weiter."