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Müllsünder in Gardelegen werden immer dreister / Stadt will jetzt härter durchgreifen Jetzt hagelt`s Ordnungsgelder

Von Gesine Biermann 23.06.2015, 03:13

Gelbe Säcke auf Brachflächen, unzulässiger Sperrmüll - die Stadt hat ein Problem mit Müllsündern. Denn alles, was die Bürger liegenlassen, muss später von kommunaler Seite weggeräumt werden - auf Kosten aller.

Gardelegen l Er geht Anfang jedes Jahres an alle Haushalte - gelesen wird der Abfallkalender des Altmarkkreises Salzwedel aber offensichtlich nicht. Denn gerade ist die jüngste Sperrmüllaktion in der Gardeleger Innenstadt abgeschlossen. Und wieder lief nicht alles glatt. "Da werden Waschmaschinen rausgestellt", moniert Bürgermeister Konrad Fuchs, und wenn das Entsorgungsunternehmen diese Großgeräte nicht mitnehme, würden sie nicht wieder zurückgeräumt. Die Stadt appelliere deshalb noch einmal an alle Bürger, sich im Abfallkalender darüber zu informieren, was mitgenommen wird und was nicht, so der Stadtchef. Bleibe Müll dennoch stehen, sei derjenige, und im Zweifel der Hauseigentümer, verpflichtet, den nicht abgeholten Sperrmüll wieder wegzuräumen.

"Das ist nicht mehr ungezogen, sondern unverantwortlich."

Birgit Matthies, Ordnungsamt

Dass dieser Appell so etwas wie die letzte Warnung an alle Müllsünder ist, macht Birgit Matthies, Sachgebietsleiterin im städtischen Ordnungsamt, deutlich. Denn auf die warten demnächst nicht nur Ermahnungen, sondern empfindliche Ordnungsgelder oder sogar eine Strafanzeige.

Matthies hat auch ein Beispiel parat, warum die Stadt energischer vorgehen will: So sei eine Trafostation am Gardeleger Holzweg in der Vergangenheit so mit Müll - hauptsächlich gelbe Säcke, aber auch anderer Unrat - zugestellt worden, dass bei einer Havarie kein schneller Zugang mehr möglich wäre. Der Strom hätte im Fall von Gefahr also nicht sofort abgestellt werden können. "Und so was geht überhaupt nicht", macht Matthies klar, "das ist nicht mehr ungezogen, das ist unverantwortlich." Die Stadt sei für Ordnung und Sicherheit verantwortlich. Matthies: "Wir werden jetzt deshalb sehr energisch durchgreifen."

Mitarbeiter des Ordnungsamtes, aber auch Bürger beobachten derzeit aber auch außerhalb solcher Extremfälle die Zunahme von rücksichtslosem Verhalten. So werden an Großcontainern für Glas oder Altkleidung einfach Tüten abgestellt. "Am Postparkplatz haben wir den Altkleidercontainer jetzt schon weggenommen, weil das unmöglich aussah", informiert Matthies.

"Erst, wenn etwas nicht mitgenommen wurde, rufen viele Bürger an."

Gabriele Jacobs, Deponie GmbH

Natürlich sei auch den Mitarbeitern im Ordnungsamt klar, dass es sich bei den Umweltferkeln nur um einige wenige handelt, so Matthies. Aber eben deshalb seien alle Bürger gefragt, die - wenn sie so etwas beobachten - die Leute ansprechen sollten. "Schließlich wollen alle in einer sauberen Stadt wohnen" und nicht auch noch zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Denn Fakt ist: Alle Kosten, die für die Beseitigung illegaler Müllkippen und nicht abgeholten Sperrmülls anfallen, würden per Gebühren auf alle Bürger umgelegt. Und das müsse nicht sein: "Denn eigentlich wird man alles los", erinnert Matthies, die ebenfalls auf den Abfallkalender als Lektüre verweist. Im Zweifelsfall sorge aber auch ein Anruf bei der Deponie des Kreises für Klarheit. Unter der Durchwahl 03907/720913 gibt`s die richtigen Tipps.

"Aber bitte im Vorfeld des Sperrmülltermines", mahnt Mitarbeiterin Gabriele Jacobs, die unter dieser Durchwahl zu erreichen ist. Denn nach jeder Sperrmüllaktion klingelt bei ihr regelmäßig das Telefon heiß: "Erst, wenn etwas nicht mitgenommen wurde, rufen viele Bürger nämlich an." Von Jacobs gibt es übrigens auch noch einen weiteren Hinweis: Kleingartenanlagen werden nicht von den Sperrmüllfahrzeugen angefahren. Gartenbesitzer müssen ihren Sperrmüll also mit nach Hause nehmen und dort zum Termin herausstellen.