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Eichenprozessionsspinner Chemiekeule gegen Schädling

01.07.2015, 14:46

Kalbe (cn) l Die Wirkung der interkommunalen Maßnahme, die der Altmarkkreis Salzwedel zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners gestartet und an der sich auch die Einheitsgemeinde Kalbe beteiligt hat, sie scheint angesichts des massiven Schädlingsbefalls, der sich wieder in der Region zeigt, zu verpuffen. So sind an jenen Wanderwegen rund um Kalbe, an denen vor einigen Jahren Eichen gepflanzt worden waren, inzwischen wieder so gut wie alle Bäume betroffen. Teilweise sind die Raupennester sogar dicker als die jungen Stämme.

Die aktuelle Situation sei laut Bürgermeister Karsten Ruth ein weiteres Zeichen dafür, dass konzentriertere Maßnahmen erfolgen müssten. Ruth sieht dabei auch das Land in der Pflicht. Denn die Kommunen könnten aus finanziellen Gründen nur in besonders sensiblen Bereichen wie zum Beispiel an Kinderspielplätzen Gegenmaßnahmen ergreifen. Flächendeckend sei laut Ruth keine Bekämpfung des Schädlings möglich.

Im Zuge der interkommunalen Maßnahme waren im Bereich der Einheitsgemeinde Kalbe rund 600 Bäume chemisch bearbeitet worden. Sie sollen teilweise noch einmal mechanisch nachbehandelt werden. Die Stadt hat in diesem Jahr 16.000 Euro für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in den Haushaltsplan eingestellt und somit 3.000 Euro mehr als noch im Vorjahr.

Der Schädling ist vor allem deshalb so gefährlich, weil seine Raupen Nesselhaare mit Widerhaken ausbilden, die zu schweren allergischen Reaktionen beim Menschen führen können. Außerdem können betroffene Bäume wegen des Kahlfraßes absterben.