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Polizeibilanz Rüdiger Erben: "Ruppige Fahrweise auf B71"

Flächenmäßig so groß wie das Saarland ist der Zuständigkeitsbereich des Polizeirevieres im Altmarkkreis Salzwedel.

Von Anke Kohl 29.07.2015, 19:42

Gardelegen l Ein Polizeirevier in Salzwedel, ein Revierkommissariat in Gardelegen, eine Außenstelle des Salzwedeler Reviers in Klötze sowie drei Stützpunkte für Regionalbereichsbeamte, jeweils in Diesdorf, Arendsee und Kalbe - so stellte der Leiter des Salzwedeler Polizeirevieres, Sebastian Heutig, die Organisationsstrukturen der Polizei im Altmarkkreis vor.

Nachgefragt hatten dies am Dienstag der Landtagsabgeordnete der SPD Jürgen Barth gemeinsam mit dem innenpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben sowie Bürgermeisterin Mandy Zepig. Die beiden Landespolitiker und Zepig informierten sich vor Ort im Gardeleger Revierkommissariat über die Personalsituation nach der Umsetzung der Polizeistrukturreform und über die Kriminalitätsstatistik.

Zu letzterem erklärte Sebastian Heutig den Landespolitikern zusammenfassend: "Wir haben von allem etwas. Aber nichts Schwerwiegendes." So sei die Zahl der Verkehrsunfälle im gesamten Zuständigkeitsbereich in den vergangenen Jahren recht konstant. Bedenklich sei innerhalb dieser Statistik aber die Zahl der tödlich Verunglückten. Im Jahr 2013 sind bei Verkehrsunfällen 16 Menschen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr waren es 14 Unfallbeteiligte, die verstarben.

Schwerpunkt Wildunfälle

"Da ist die Altmark im Landesdurchschnitt aber als Schwerpunkt zu erkennen", bemerkte Rüdiger Erben und sagte, dass er selbst festgestellt habe, dass auf der Bundesstraße 71 recht ruppig gefahren werde. Gerade daraus könne für ihn die hohe Zahl der Unfalltoten resultieren. Heutig erklärte darauf, dass "die B71 nun mal die einzige Nordroute in Richtung Hamburg und damit von Fern- und Schwerlastverkehr stark frequentiert ist." Unfallursache Nummer eins ist in der westlichen Altmark allerdings Wildwechsel. "Aber das liegt nun mal an der Größe der Fläche. Auf unseren rund 2300 Quadratkilometern, was übrigens annähernd der Größe des Saarlandes entspricht, liegen rund 1086 Straßenkilometer", erklärte Sebastian Heutig.

Ein größerer Posten in der Statistik seien Diebstähle. Keine auffällige Zahl sei hingegen bei den Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen, zählte der Revierleiter weiter auf. Allerdings stimmte er der Meinung von Zepig zu, dass das subjektive Empfinden gerade bei letzteren Delikten anders sei, sofern man jemanden kenne, bei dem eingebrochen wurde.

Zur Altersstruktur der Beamten erklärte Heutig, dass das Salzwedeler Revier im März dieses Jahres mit zehn jungen Kollegen "eine hohe Zuführung" bekommen habe. Im September werden voraussichtlich neun weitere Beamte dazukommen. Rüdiger Erben gab dazu zu bedenken, dass es "im Personalbaum eine riesige Delle gebe, weil in etlichen Jahrgängen keine jungen Kollegen eingestellt wurden". Ab 2020 etwa werde sich deutlich zeigen, dass ganze Jahrgänge fehlen, die leistungsfähig und erfahren sind. Wobei Erben das "und" betonte.