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  7. Übernachtungszahlen im Plus

Kalbenser Tourismusverein zog bei der Jahreshauptversammlung ein positives Resümee Übernachtungszahlen im Plus

Von Conny Kaiser 30.03.2011, 04:30

Die Übernachtungszahlen im Bereich des Tourismusvereins Kalbe haben sich 2010 im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Allein zwischen Januar bis September wurden 71170 Bettennutzungen gezählt. Das entspricht einem Plus von 5,5 Prozent, wie Melissa Schmidt, Vorsitzende des Tourismusvereins, während der Jahreshauptversammlung am Montagabend verkünden konnte.

Kalbe. "Der Rückgang des ehrenamtlichen Engagements", der mit der Gründung der Einheitsgemeinde von einigen befürchtet worden sei, "hat sich nicht bewahrheitet." Der Tourismusverein Kalbe, so Bürgermeister Karsten Ruth während der Jahreshauptversammlung am Montagabend, sei ein lobendes Beispiel dafür.

Die 43 Mitglieder, von denen 26 im Gasthaus am Burggraben anwesend waren, haben sich auch im vergangenen Jahr wieder dafür eingesetzt, die Region attraktiver zu machen. Vorsitzende Melissa Schmidt erinnerte in ihrem Bericht unter anderem an die Valentins-, die Osterwanderung, die Burgweihnacht, die Radwanderungen und Stadtführungen, bei denen sich besonders Elisabeth Ozminski sehr engagiert hat, und an die Blumenwoche. Diese findet alle zwei Jahre statt und wurde 2010 mit einem Fest auf dem Gelände der Median-Klinik beendet. Sie ist Mitglied im Tourismusverein und hat zum positiven Übernachtungsergebnis in der Region sehr stark beigetragen. Es konnte 2010 um immerhin 5,5 Prozent gesteigert werden.

Neben der Klinik sind auch vier Hotelbetreiber, elf Inhaber von Pensionen beziehungsweise Ferienwohnungen, acht Gaststätten-, ein Imbissbetreiber, ein Busreiseunternehmer und ein Kremseranbieter im Verein integriert. Dessen Einzugsgebiet umfasst aber nicht nur die Einheitsgemeinde Kalbe, sondern auch die Nachbarorte. So gibt es zum Beispiel auch Mitglieder, die in Zichtau beziehungsweise Winterfeld Tourismusangebote offerieren.

"Ökotourismus ist ein großes Thema"

Besonders freute sich die Vorsitzende am Montagabend, dass sie auch neue Mitglieder, die 2010 und 2011 in den Verein eingetreten sind, begrüßen konnte. Es handelt sich dabei um die Jemmeritzer Café-Betreiberin Cornelia Niebel, um Stefan Quisdorf und Ehefrau Doreen Klein-Quisdorf, die in Kalbe ein Landhotel eröffnet haben, um Karsten Busse, der in Thüritz Ferienwohnungen ausgebaut hat, um Gudrun Mittelstädt, die sich als Künstlerin Lucie Löwe nennt und in Siepe lebt und arbeitet, sowie um Walter Hodek, der in Kalbe zwei Gasthäuser betreibt. Letzterer war verhindert. Die anderen Neuzugänge stellten sich und ihre Unternehmungen persönlich vor. Und dabei wurden auch neue touristische Angebote präsentiert. So will das Ehepaar Quisdorf Touristen in die Region locken, indem es GPS-geführte Radwanderungen anbietet. Zudem erhofft es sich Synergieeffekte, wenn Kalbe durch 100-prozentige Nutzung erneuerbarer Energien zur klimafreundlichen Kommune entwickelt wird. "Ökotourismus", so Stefan Quisdorf, "ist ein großes Thema, bei dem wir nur gewinnen können." Sein Besuch bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin habe ihm deutlich gemacht, dass es solche Planungen brauche, "um in der Einheitlichkeit aufzufallen." Am Beispiel des sogenannten Ökowunders Güssingen, einer Kleinstadt in Österreich, die sich selbst sehr günstig mit Energie versorgt und die dadurch Investoren anlocken und die Zahl ihrer Arbeitsplätze vervielfachen konnte, erklärte Quisdorf, dass dies auch Chancen für Kalbe biete. Der Stadtrat hatte erst am Donnerstag beschlossen, dazu ein vom Bundesumweltministerium gefördertes Klimaschutzkonzept in Auftrag zu geben. Und nicht nur Quisdorf und Bürgermeister Ruth setzen Hoffnungen in das Projekt. Auch Vereinsvorsitzende Melissa Schmidt unterstrich am Montagabend die Bedeutung des Vorhabens. Als Mitglied des Stadtrates hatte sie sich in der vergangenen Woche mit dafür starkgemacht, den Beschluss zu fassen.

Laut Bürgermeister könne durch 100-prozentige Nutzung erneuerbarer Energien vielleicht doch noch der Luftkurort-Status erreicht werden. Er ist dem staatlich anerkannten Erholungsort Kalbe wegen seiner Feinstaubbelastung bislang verwehrt worden.