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Kalbenser Beaglezüchter organisierten zum sechsten Mal ein Welpentreffen in der Stadt/Nachwuchs auf ganz Deutschland verteilt Yeny und der Rest der großen Meute

Von Conny Kaiser 11.05.2011, 10:09

Wiedersehen macht Freude. Das wissen auch Mariela und Jürgen Buhr. Das Kalbenser Ehepaar betreibt eine Beagle-Hobbyzucht und lädt alle zwei Jahre zum Welpentreff ein. Vor wenigen Tagen war es wieder soweit. Zum sechsten Mal.

Kalbe. Mit Yeny hat einst alles angefangen. Inzwischen ist die Beagledame aber 13 Jahre alt und hat Mühe, mit ihren Nachkommen mitzuhalten. Deshalb erfährt sie beim sogenannten Welpentreffen auch eine Sonderbehandlung. Sie muss den Weg von ihrem Zuhause bis zur Kalbenser Pizzeria nicht laufen, sondern wird von ihrem Besitzer Jürgen Buhr mit dem Auto gefahren.

Mariela Buhr sitzt derweil schon mit ihren zwei- und vierbeinigen Gästen unter dem großen Sonnenschirm und genießt den gegenseitigen Austausch. Alle zwei Jahre laden sie und ihr Mann zum Welpentreffen nach Kalbe ein. Denn seit sie 1998 Hündin Yeny angeschafft haben und sie wenig später die nötigen Prüfungen bestand, züchten die beiden Beagles. 28 aufgeweckte Vierbeiner sind bislang daraus hervorgegangen. Und sie verteilen sich auf ganz Deutschland. "Vom Tegernsee bis nach Flensburg", so Mariela Buhr, gebe es Tiere aus ihrer Hobbyzucht. 13 davon sind mit ihren Herrchen und/oder Frauchen zum jüngsten Treffen erschienen. "Wir haben nach wie vor sehr guten Kontakt zu unseren Welpen und den Besitzern", so Mariela Buhr. Den weitesten An- und Abfahrtsweg hat diesmal ein Beagle, der bei einem Paar in Kamp Lintfort (Nordrhein-Westfalen) zu Hause ist. Er und seine Besitzer sind deshalb schon einen Tag früher angereist. Einen echten Hingucker liefern hingegen Christiane und Ingo Kilian aus Bad Lauchstedt mit ihrem Beagle Eiki. Er trägt ein Geschirr mit der Aufschrift "Betriebsrat".

Hierarchie spielt bei den Tieren schließlich eine große Rolle. Beagles sind Meutehunde. Und es muss klar sein, wer der Chef ist beziehungsweise die Chefin. Wenn Mariela Buhr mit ihren Hunden durch Kalbe marschiert, hinterlässt sie beim Betrachter jedenfalls mächtig Eindruck. Nicht nur, weil sie ihre Tiere über einen Bauchgurt angeleint hält, sondern weil die fünf Vierbeiner aufs Wort gehorchen. Meistens jedenfalls. Denn zwei von ihnen, bei denen es sich um junge Hündinnen handelt, müssen noch das eine oder andere lernen. Schließlich gilt auch für sie, erst die entsprechenden Prüfungen abzulegen, bevor sie das erste Mal Nachwuchs bekommen dürfen. "Wir sind nämlich keine Wald- und Wiesenvermehrer", sagt Mariela Buhr mit Nachruck und verweist dabei auf die Qualitätsmerkmale, die es auch bei einer Hobbyzucht einzuhalten gilt.

Dazu gehört zum Beispiel, dass die Buhr´schen Beagles nicht in einem Zwinger gehalten werden. Der Hundenachwuchs wird vier Wochen lang in einem sogenannten Welpenzimmer untergebracht, bevor er zum ersten Mal Kontakt zur Meute erhält und auch seine Außenwelt erforschen darf. Das letzte Mal, dass es bei den Buhrs quirlige Welpen zu bestaunen gab, ist allerdings schon drei Jahre her. Die drei Seniorenhunde bekommen keinen Nachwuchs mehr, die beiden Junghündinnen sind noch nicht so weit. Frühestens mit 18 Monaten, so verlangen es die züchterischen Richtlinien, dürfen sie das erste Mal werfen.

Hundedame Yeny hat es ohnehin inzwischen lieber, wenn es etwas ruhiger um sie herum zugeht, auch wenn es sich bei ihr um einen VDH-Champion und quasi um die Urmutter der "Beagles of Lively Crowd", zu Deutsch der "Beagles von der Wilden Meute", handelt. So nämlich lautet der offizielle Name der Buhr´schen Zucht.