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21-Jährige wurde nach Erstversorgung vor Ort in eine Magdeburger Klinik geflogen/Einsatz offenbarte das große Problem der Feuerwehr Kalbe Mit Schere und Spreizer aus völlig zerstörtem Unfallauto befreit

10.12.2011, 04:21

Kalbe (cn) l Mit schwersten Verletzungen ist eine junge Frau aus Neuendorf am Damm gestern in eine Magdeburger Klinik geflogen worden. Die 21-Jährige war zuvor mit einem Renault Clio auf der Landstraße 12 zwischen Kalbe und Altmersleben verunglückt.

Dort war sie aus Richtung Stadt unterwegs, als sie mit dem Auto aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Straße abdriftete, gegenlenkte, dann links in den Straßengraben fuhr, dort gegen einen Baum prallte und letztlich mit der Fahrzeugspitze im Graben stecken blieb. Dieser führte wenig Wasser. Dennoch musste die herbeigerufene Feuerwehr aus Leitern eine Behelfsbrücke bauen, über die die Rettungskräfte mit ihren Geräten besser an das Autowrack gelangen konnten. Denn die Fahrerin war darin eingeklemmt und musste mit Schere und Spreizer befreit werden. Nach der Erstversorgung und ärztlichem Okay wurde der Wagen dafür mit einer Seilwinde aus dem Graben auf die Straße gehievt. Nach Stabilisierungsmaßnahmen im Rettungswagen wurde die 21-Jährige zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus transportiert - via Hubschrauber.

Notfallseelsorger eingeschaltet

Zu dieser Zeit mussten auch Angehörige, die zufällig auf den Unfall zugekommen waren, von den Einsatzkräften versorgt werden. Letztere forderten dazu auch einen Notfallseelsorger an.

Der Unfall hatte sich auf gerader Strecke ereignet. Um 9.56 Uhr hatten in Kalbe die Sirenen geheult. Allerdings offenbarte sich beim nachfolgenden Einsatz wieder einmal das große Problem der dortigen Feuerwehr. Denn die Besatzung des Tankers, die zuerst vor Ort war, musste auf den nachfolgenden Rüstwagen, einen alten W50, warten. Auf dem Tanker befindet sich nämlich nur ein kleiner Rettungssatz. Das ist bereits eine Sonderregelung, denn eigentlich gehört dieser nicht zur obligatorischen Tankerausrüstung. Für den Einsatz wurde aber der große Rettungssatz benötigt. Und diesen führt nur der Rüstwagen mit sich, der aber nicht das bei Unfällen geforderte Wasser fasst. Die Wehr war also wieder einmal darauf angewiesen, dass mindestens zwei Maschinisten zum Gerätehaus eilen. Dies war zum Glück der Fall. Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug, das sowohl Wasser als auch sämtliche technischen Rettungsgeräte mitführen würde, und das die Stadt nun in Jahresscheiben bezahlen will, könnte das Problem endlich lösen.