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Dornblüths hatten gestern drei Gründe zum Feiern, darunter auch 50-jähriges Jubiläum Kleine Firma mit großer Wertschöpfung

Von Conny Kaiser 22.09.2012, 03:16

Internationales Flair herrschte gestern auf dem Hof der Uhrenmanufaktur Dornblüth. Gäste aus dem In- und Ausland nahmen an der Präsentation der neuesten Modellreihe Quintus teil. Zudem gab es weitere Gründe zum Feiern.

Kalbe l Das ließ sich Roger Glickman nicht nehmen. Als der Stammkunde der Uhrenmanufaktur "D. Dornblüth Sohn" im fernen Amerika davon hörte, dass in Kalbe eine neue Modellreihe präsentiert werden soll, setzte er sich in Los Angeles in den Flieger und düste über den Atlantischen Ozean. Pünktlich um 11 Uhr war er gestern als einer von vielen internationalen Gästen, die zum Beispiel aus den Niederlanden, aus Schweden oder der Schweiz kamen, dabei, als Firmeninhaber Dirk Dornblüth das Geheimnis um die neue Baureihe lüftete.

Ihr Name Quintus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Der Fünfte". Denn es handelt sich um die mittlerweile fünfte Modellreihe des Unternehmens, das seit 2002 selbst Zeitmesser herstellt und sich trotz seiner vergleichsweise geringen Größe längst auf dem Weltmarkt etabliert hat. Dornblüth und sein Team haben auch Quintus eigenständig entwickelt und wegen der besonderen Mechanik ein Patent darauf angemeldet (siehe Seite 6).

Doch die neue Baureihe bot nicht den einzigen Grund dafür, dass gestern ein großes Festzelt auf dem Hof der Firma stand und dass dort auch Gäste aus der Kommunalpolitik, aus der hiesigen Wirtschaft und Kulturschaffende begrüßt werden konnten. Denn das Unternehmen Dornblüth besteht seit mittlerweile 50 Jahren. Einst wurde es von Dieter Dornblüth gegründet. Der heute 73-Jährige war es auch, der die erste Idee für eine eigene Uhr entwickelte, dem das eigene Uhrengeschäft zu DDR-Zeiten aber wenig Zeit für Neues ließ. Erst zu seinem 60. Geburtstag, als ihm Sohn Dirk, inzwischen selbst Uhrmachermeister, eine überarbeitete Uhr schenkte, holte der Vater die alten Zeichnungen aus der Schublade. "Und dann haben wir noch am selben Abend zusammen auf einer Serviette weitergezeichnet", erinnerte sich Dieter Dornblüth gestern.

Der Stolz über das, was seine Kinder geschafft haben - Tochter Anke Mutschler hat vor drei Jahren das väterliche Uhren- und Juweliergeschäft übernommen, während Bruder Dirk die Manufaktur mit insgesamt acht Mitarbeitern aufgebaut hat und führt -, war Dornblüth senior gestern deutlich anzusehen. Genau wie der Stolz über Schwiegertochter Anja, die für das internationale Publikum alles ins Englische übersetzte. Und so konnten Roger Glickman und andere sogar die Grußworte von Landrat Michael Ziche und Bürgermeister Karsten Ruth verstehen.