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Stadt versteigerte gestern Nachmittag Fundsachen/Besonders Fahrräder waren sehr gefragt "Bei Brillen muss man schnell sein"

Von Donald Lyko 11.10.2012, 03:13

Die Stadt hat gestern Nachmittag im Brauereisaal Fundsachen versteigert. Unter den Hammer kamen sehr viele Fahrräder und Handys, aber auch Kameras, Uhren und Brillen.

Gardelegen l Seit der Versteigerung vor etwa zwei Jahren hat sich im Fundbüro so einiges angesammelt. Da war es mal wieder an der Zeit, Platz zu schaffen. Besonders die Lagerkapazitäten bei den Fahrrädern wurden knapp. Darum gab es davon gestern Nachmittag bei der Versteigerung auch besonders viele. Von den insgesamt 62 Stücken, die der amtierende Ordnungsamtsleiter Heiko Hirsch als Auktionator aufrief, waren fast 30 Fahrräder.

Versteigert wurden im Brauereisaal nicht nur Fundstücke, sondern auch Dinge, die die Polizei sichergestellt hatte, aber keinem Eigentümer zuordnen konnte. Fundstücke werden mindestens sechs Monate aufbewahrt, bevor sie versteigert werden können. Gestern Nachmittag wurden Fundstücke aus den Jahren 2008 bis Anfang 2012 angeboten. Zu den kuriosesten Angeboten gehörte eine "Überraschungstüte", in der sich unter anderem Münzen und eine Gasmaske befanden. Mehr als 20 Besucher waren gekommen, um zu Schnäppchenpreisen noch gut erhaltene Sachen zu ersteigern.

Nachdem Heiko Hirsch die Einzelstücke aufgerufen hatte, wurden sie von Verwaltungsmitarbeiter Hartmut Gala recht unterhaltsam präsentiert. Aber auch Heiko Hirsch animierte die Besucher der Versteigerung wortgewandt. Nachdem eine Dame eine Brille mit Goldrand aufprobiert und dann auf das Mindestgebot von einem Euro eingegangen war, kommentierte der Auktionator dies zustimmend: "Ja, bei Brillen muss man schnell sein." Als dann eine Melodika inklusive Tasche wenig Interesse weckte, lockte Heiko Hirsch mit dem Hinweis: "Denken Sie an Weihnachten." Dennoch fand sich kein Käufer für das Instrument, das mit einem Mindestgebot von vier Euro aufgerufen worden war.

Besonders bei den Fahrrädern gab es richtig schöne Auktionsszenen, als die Bieter beispielsweise von einem Euro Mindestgebot auf 16 Euro oder sogar auf 36 Euro hinauf boten. Für 20 Euro ging eine Fototasche inklusive Kamera weg, eine Damenhandtasche mit unbekanntem Inhalt für acht Euro, ein Pfeifenbesteck nebst Tasche für fünf Euro, eine Digitalkamera für 15 Euro und eine rote Damenbrieftasche für vier Euro. Keinen Abnehmer fanden hingegen ein blauer Herrenbademantel, eine gefütterte Damenlederjacke, ein schwarzer Aktenkoffer und eine Damenarmbanduhr.

Schon in der Stunde vor Beginn der Auktion hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich die Fundstücke anzuschauen. Vielen fiel die Entscheidung dann später leichter.