"Das Kulturhaus Kalbe bleibt für Leader ein langfristiges Thema"

Seit 2008 sind rund 380000 Euro ins Kalbenser Kulturhaus investiert worden, darunter viele Leader-Fördermittel. Doch der Sanierungsbedarf ist nach wie vor beträchtlich.

Kalbe l "Hier bin ich ja schon ewig nicht mehr gewesen", entfuhr es Verena Schlüsselburg, der Vorsitzenden der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Mittlere Altmark", als sie gestern den Theatersaal des Kalbenser Kulturhauses betrat. Und nicht nur sie, sondern auch die anderen Mitglieder des LAG-Vorstandes umwehte dort der Hauch der Geschichte. Doch der Saal liegt wegen diverser Baumängel brach. Vergessen sei er indes nicht, wie Schlüsselburg deutlich machte.

Der LAG-Vorstand traf sich in der Milde-Stadt, um dort über anstehende Projekte, die im Zuge des Leader-Programmes bezuschusst werden sollen, zu beraten. Wegen seiner überregionalen Bedeutung hat das Kulturhaus in der aktuellen Förderperiode, die noch bis 2013 dauert und an die sich laut Schlüsselburg eine weitere Periode anschließen soll, einen besonderen Stellenwert. Mehrere Vorhaben wie die Fassadengestaltung, die Heizungssanierung und die Schaffung eines Schankbereiches für den Mehrzwecksaal sind dort seit 2008 mit Leader-Hilfe umgesetzt worden. Und es geht weiter. So konnte die LAG-Vorsitzende an Bürgermeister Karsten Ruth einen Förderbescheid in Höhe von 34900 Euro überreichen. Das Geld ist für die Sanierung der Künstlergarderoben gedacht, von der sich die Vorstandsmitglieder gestern ebenfalls ein Bild machen konnten. Und einige rümpften ob des derzeitigen Zustandes und des dazugehörigen Geruches die Nase.

Allerdings wird die Maßnahme wegen Denkmalschutzauflagen deutlich teurer als geplant. Die Stadt rechnet nun mit Gesamtkosten von 67400 statt der ursprünglichen 55400 Euro (wir berichteten).

Weitere Vorhaben, die im Zuge des Leader-Programmes - damit werden ausschließlich Projekte in der ländlichen Region gefördert - umgesetzt werden sollen, sind im und am Objekt vorerst nicht vorgesehen. Noch nicht. "Denn das Kulturhaus Kalbe bleibt für Leader ein langfristiges Thema", wie Leader-Manager Dr. Wolfgang Bock unterstrich. Das hörte auch Bürgermeister Ruth gern. Allerdings dämpfte er die Erwartungen, dass sich schon bald am Zustand des Theatersaales etwas ändern könnte. Denn der Eigenanteil, den die Stadt seit 2008 für Fördermaßnahmen im und am Kulturhaus aufgebracht habe, liege bei 137000 Euro. Es gebe aber auch noch andere dringend notwendige Investitionen in der Einheitsgemeinde.