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Versuch, eine neue Veranstaltung in Genthin zu etablieren / Fläche muss komplett zufrieren Ab morgen: Eislaufen mitten im Volkspark

Von Mike Fleske 25.01.2013, 02:15

Die ersten Genthiner Winterwiesen sollen ab morgen die Besucher in den Volkspark ziehen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob ein solches Event in der Kanalstadt erfolgreich installiert werden kann.

Genthin l Es ist der Versuch, eine neue Tradition in Genthin ins Leben zu rufen. Wenn alles klappt, soll morgen Mittag um 12 Uhr die Natureisbahn für die Eisläufer freigegeben werden. Stadt und Fremdenverkehrsverein Genthin haben die Durchführung der Aktion in die Hände von Eventmanager Christoph Michel aus Brandenburg gelegt.

"Es ist auch für uns das erste Mal, dass wir eine solche Fläche anlegen", erklärt Michel. In den vergangenen Tagen hat er gemeinsam mit einigen Mitarbeitern eine Einfassung auf der Höhe der Radrennbahn angelegt. Auf einer Fläche von 20 mal 27 Metern ist eine Kunststoffplane ausgelegt, auf der das Wasser zu einer Eisfläche von zehn Zentimern Dicke gefrieren soll. Hilfe bei dieser Maßnahme kam von der Ortsfeuerwehr Genthin, die die Vorbereitungen mit technischem Gerät und Einsatzkräften unterstützte.

Apres-Ski-Party am 2. Februar im Festzelt

Täglich müsste das Eis bearbeitet werden. Dafür bleibe es lange tragfähig. "Es taut bei null Grad nicht gleich auf", so der Veranstalter. Dadurch ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Winterwiesen wie geplant bis zum 23. Februar angeboten werden kann.

Geöffnet wird die Fläche bei freiem Eintritt von Montag bis Donnerstag zwischen 12 bis 19 Uhr und von Freitag bis Sonntag zwischen 10 und 22 Uhr.

Am 2. Februar soll rund um die Eisbahn eine zünftige "Apres Ski Party" im Festzelt steigen und die Winterwiesen richtig bekannt machen. Für die Musik sorgt dann DJ Chris aus Brandenburg. Neben der Eisfläche wird es an allen Tagen auch ein Festzelt mit Kinderkarussell, Imbiss und heißen Getränken geben, so dass neben dem Winterspaß auch für die Verpflegung gesorgt ist. Christoph Michel übernimmt als durchführender Veranstalter in den kommenden Wochen die Betreuung für den Bereich, auch eine Nachtwache wird er stellen, um Unfällen vorzubeugen.

Allerdings erfolgt die Nutzung der Eisfläche zu den Öffnungszeiten auf eigene Gefahr. "Das ist ganz normal", sagt Michel. "Wenn man bei anderen Eisbahnen stürzt, ist man auch selbst verantwortlich", führt er aus. Michel meint, dass die Winterwiesen erfolgreich werden könnten. "Die Menschen sind bereits im Vorfeld sehr interessiert gewesen und wollen ein solches Angebot durchaus.

"Es ist für uns zunächst ein Versuch", sagt Bürgermeister Wolfgang Bernicke. "Wir werden in den nächsten Wochen sehen, wie eine solche Veranstaltung angenommen wird." Bernicke rechnet nicht damit, dass die Winterwiesen sofort zu einem überregionalen Erfolg wird. "Das ist zunächst etwas, was die Genthiner interessiert." Sollte der Start allerdings vielversprechend sein, sei es nicht ausgeschlossen, dass sich eine neue Tradition in der Kanalstadt begründet.

In den vergangenen Jahren war die Forderung nach einer Eisfläche in den Wintermonaten immer wieder laut geworden. Einer der eifrigsten Befürworter war der Brettiner Wolfhard Meerkatz. Er hatte sich auch mit Leserbriefen an die Volksstimme gewandt und lobt das jetzige Angebot im Volkspark. "Das ist sehr schön für Kinder und Jugendliche", sagt er. Die Winterwiesen könnten durchaus auch ein Anziehungspunkt für Erwachsene sein, die sich zum Small-Talk verabreden. Deshalb sieht Meerkatz einen Vorteil für alle Generationen in Genthin, kritisiert aber, dass es so lange gedauert hat, bis eine Eislaufbahn eingerichtet wurde.

"Seit Jahren habe ich selbst eine solche Fläche gefordert, aber im Stadtrat ist dieser Vorschlag stets zerredet wurden." Mit dem Stadtrat geht Meerkatz hart ins Gericht. "Jetzt hat man mit dem Fremdenverkehrsverein jemanden gefunden, der die Arbeit macht, ohne dass man selbst etwas entscheiden musste", sagt er. Bürgermeister Bernicke macht hingegen deutlich, dass die Entscheidung für eine Eisbahn ein verwaltungsrechtlicher Vorgang der Stadt Genthin gewesen sei. In der Vergangenheit waren im Hinblick auf öffentliche Eisflächen immer wieder Sicherheitsbedenken geäußert worden sind. "Die Verantwortung liegt jetzt beim Veranstalter aus Brandenburg", so der Bürgermeister. Die Stadt habe nur die Genehmigung zur Durchführung der Veranstaltung erteilt.

Veranstalter beklagt knappe Vorbereitungszeit

Allerdings erst in der vergangenen Woche. Deshalb war die Vorbereitungszeit relativ knapp. "Wir hoffen, dass die Fläche am Sonnabend komplett zugefroren ist, damit sie freigegeben werden kann", sagt er und wünscht sich bei einer Entscheidung für das nächste Jahr etwas mehr Vorlauf. "Es wäre gut, wenn wir beim nächsten Mal bereits im November mit dem Aufbau beginnen könnten", so der Veranstalter.